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Stadt organisiert sechswöchige Betreuung

Die Stadt Triberg bietet während der Sommerferien eine Kinderbetreuung an. Insgesamt 93 Anmeldungen liegen für die sechs Wochen vor. Auch kurzfristig können noch Drei- bis Elfjährige bei der Stadtverwaltung angemeldet werden.

Triberg. Es ist früh am Morgen. Noch ist es still, in einem Zimmer der Grund- und Hauptschule Triberg. Die Kinder sitzen an den Tischen und spielen, puzzeln oder lesen. Gegen 9 Uhr werden sie unruhig. "Wann dürfen wir unsere Vesper auspacken?", fragt ein Junge. Er kann es kaum erwarten, bis er essen darf.

"Die Kinder sind es gewohnt, dass wir um 9 Uhr zusammen frühstücken. Also jeder verzehrt, was er von Zuhause mitgebracht hat", verrät Francesca D’Ambrosio und lächelt. Ihr macht der Umgang mit den Mädchen und Jungen sichtlich Freude. Sie gehört schon seit Jahren zum zuverlässigen Stammpersonal bei der Kinderferienbetreuung der Stadt Triberg in den Pfingst- und Sommerferien. Auch bei der aktuellen Betreuung ist die 38-jährige Mutter wieder dabei.

Darüber ist der stellvertretende Hauptamtsleiter Werner Breig froh. Den angehenden Erzieherinnen Julia Brüstle aus St. Georgen sowie Chantal Meier und Jasmin Pachollek aus Triberg steht somit eine erfahrene Betreuungskraft zur Seite. "Francesca D’Ambrosio kennt viele Kinder, auch von der Essensausgabe in der Schulmensa her", informiert Breig und bemerkt: "Es ist gar nicht so einfach, fachkundiges Personal für die Ferienbetreuung zu finden. Wir waren im Frühjahr auf der Suche und haben jetzt eine gutes Team zusammen, das ausgebildet ist und wir hoffentlich für die nächsten Jahren halten können."

Gleich nach dem Frühstück sind die Betreuerinnen gefordert, denn draußen regnet es. Doch darauf sind sie vorbereitet. Sie sind kreativ und wissen, was den Kindern gefällt. Für Abwechslung sorgen gemeinsame Aktivitäten. "Besonders gerne sind die Kinder in der Sporthalle. Dort würden sie am liebsten jeden Tag rein zum Kicken und Spielen oder einfach nur um sich auszutoben", plaudert D’Ambrosio aus dem Nähkästchen.

Bei schönem Wetter geht es hinaus ins Freie

Bei schönem Wetter, wie in der ersten Ferienwoche, unternahmen die Betreuerinnen mit den Kindern beispielsweise einen Ausflug zum Spielplatz am Bergsee. Über den Wasserfall gelangten sie zu Fuß dorthin. An einem anderen Tag sammelten sie im Wald in der Retsche Zapfen und Steine ein, um damit am nächsten Tag zu basteln. So entstanden lustige Gesichter und Marienkäfer.

"Auch im Burgarten beim Kurhaus spielen die Kinder sehr gerne", erzählt D’Ambrosio und ergänzt erfreut: "Wir waren zudem schon in der Eisdiele und bekamen unser Eis wieder günstiger." Wie Breig in diesem Zusammenhang erwähnt, steht den Betreuerinnen ein kleines Budget für solche Aktionen im Zuge des abwechslungsreichen Programms zur Verfügung.

Während die Betreuung für Kinder zwischen drei und elf Jahren in den Pfingstferien zwei Wochen umfasste, sind es im Sommer sechs. "Bis vor einigen Jahren waren es nur vier Wochen. Aufgrund des gestiegenen Bedarfs der berufstätigen Eltern, die mit diesem Angebot entlastet werden, wurde auf sechs Wochen aufgestockt", erklärt Breig. "Die Betreuung kann wochenweise gebucht werden und geht von Montag bis Freitag von 7.30 bis 12.30 Uhr. Bis 8.30 Uhr sollten alle Kinder in der Grund- und Hauptschule sein, damit die gemeinsamen Unternehmungen gestartet werden können."

Wie gerne die attraktive Alternative zum "Ferientrott" gebucht wird, zeigen die Anmeldezahlen vom 31. Juli bis 9. September: In der ersten Woche gab es 23 Anmeldungen, in der zweiten 19, in der dritten sind es acht, in der vierten und fünften jeweils 16 und in der sechsten elf. "Insgesamt sind es 93 Anmeldungen", rechnet Breig vor. "So viele sind es immer im Durchschnitt. Wir versuchen stets, alle Wünsche erfüllen zu können", sagt er und verweist darauf, dass "auch noch kurzfristig Kinder bei der Stadtverwaltung angemeldet werden können".

Der stellvertretende Hauptamtsleiter informiert weiter: "Auf Wunsch des Gemeinderats wurden dieses Jahr die Betreuungskosten, analog zu den Kindergartengebühren, neu festgelegt. Eine Familie mit einem Kind bezahlt daher in den Sommerferien für die Betreuung 30 Euro pro Woche. Ab zwei Kindern müssen für jedes 15 Euro und ab drei Kindern für jedes nur zehn Euro bezahlt werden. Das gilt ebenso, wenn weitere Kinder unter 18 Jahren im Haushalt der Eltern leben, dann brauchen diese für das zu betreuende Kind auch nur zehn Euro aufbringen." Unterm Strich lege die Stadt bei diesem Angebot rein rechnerisch drauf, erläutert Breig. Sie biete diesen Service für berufstätige Eltern aus Triberg jedoch gerne an. Manchmal seien unter den Mädchen und Jungen auch Kinder von Eltern, die in der Wasserfallstadt arbeiten, aber nicht wohnen.