Karatekämpfer Peter Elmlinger holt den 4. Dan / Harte Triberger Schule bewährt sich

Von Hans-Jürgen Kommert

Triberg. Wer sagt, dass ein "Ü60"-Karatekämpfer mehr oder minder zum "alten Eisen" gehört, liegt offensichtlich vollkommen falsch. Denn Ende vergangenen Jahres legte Peter Elmlinger in Schwenningen die Prüfung zum 4. Dan ab, als ältester von 25 Prüflingen. Es gab also keinen Heimvorteil.

Unter den Prüfern Günther Schleicher (7. Dan), Andreas Heinrich (6. Dan) und Wolfgang Findor (7. Dan) musste der Triberger als Letzter ran.

"Das war vielleicht der härteste Teil der Prüfung – zuschauen, ruhig bleiben, auch wenn der eine oder andere durchfällt", erinnert sich der frisch gebackene Träger des 4. Dan. Übrigens – es fällt nicht auf, in welcher Stufe "Lehrer" er sich befindet, denn der Gurt bleibt schwarz.

"Die harte Triberger Schule hat sich bewährt, vor allem im abschließenden Kumite", freut sich Elmlinger im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Zwei verschiedene Katas (das sind stilisierte Formenläufe eines Kampfes gegen imaginäre Gegner), ein Kihon (Basistechniken aus den Katas), sowie eine "praktische Anwendung", die entweder Selbstverteidigungstechniken, eine Kumite (Freikampf) oder ein Bunkai (praktische Anwendung der Katas mit Partner) – aus diesen Teilen besteht eine Dan-Prüfung.

"Ich habe mich gemeinsam mit Wolfgang Findor auf die Prüfung intensiv vorbereitet", erzählt Elmlinger. Mit der Maßgabe "ich will Kampf sehen, keinen Krampf", habe dieser den Nerv der beiden letzten Kämpfer getroffen, die Prüfer sahen keinen Krampf, sondern tatsächlich Kampf.

Seit neun Jahren sei er im Karateclub Triberg, gekommen sei er als Schwarzgurt im 1. Dan, zeigte der neue Danträger im 4. Dan auf. Was den Vorsitzenden Uwe Schneider dazu veranlasste, ihn auf die Prüfung zum nächsthöheren Grad hinzuweisen. Ungewöhnlicherweise gratulierte der Karateclub am Mittwochabend dem erfolgreichen Sportler beim Training mit einem Blumenstrauß.