Auch Mitglieder der islamischen Gemeinde halfen tatkräftig mit in steilen Hanglagen zu sammeln. Es kam einiges an Müll zusammen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Viel Schrott und andere Abfälle aufgelesen / Zahlreiche "Flachmänner", Autoreifen und ein Hexenbesen dabei

Von Hans-Jürgen Kommert

Triberg. 20 Vereine und Vereinigungen mit rund 200 Mitgliedern haben beim Landschaftsputz dafür gesorgt, dass die Stadt wieder sauber wird. Ganz oben auf über 1000 Metern Höhe suchen die Mitglieder des Skiclubs auf der Geutsche, ganz unten unterhalb des Bahnhofs bei weniger als 600 Metern Meereshöhe sind es die Kleintierzüchter mit den Narren der Stabhalterei Freiamt. Und dazwischen vielerlei andere Vereine.

Für Kinder ein lehrreicher Einsatz

Sie kümmern sich um den Schrott, das Weggeworfene, den Abfall der Zivilisation. "Ich bin froh, dass viele Kinder dabei sind – wer einmal im Abfall gewühlt hat, schmeißt so schnell nichts in die Landschaft", ist Bürgermeister Gallus Strobel überzeugt. Sie alle tragen dazu bei, die Stadt herauszuputzen und vom Unrat zu befreien, der sich ein Jahr lang angesammelt hat.

Schließlich beginnt bald die Touristensaison, und da soll die Stadt sauber sein. 200 Müllsäcke verteilt der Bauhof, dazu jedes Jahr etwa fünf Dutzend Arbeitshandschuhe. Viele bringen eigene mit, vor allem den helfenden Kindern sind sie sowieso zu groß. Begonnen wird "auf Kommando" um 17.30 Uhr auf dem Marktplatz, wo Sanja Epting und Waltraud Junker die Vereine einteilen. Hart erwischt hat es auch in diesem Jahr wieder die Islamische Gemeinde: Entlang der B 500 weit oberhalb des Bergsees, in gnadenloser Steillage, mussten ihre Mitglieder ran – und fanden dort auch sehr viel. Unterstützt wurden sie dabei vom Fanfarenzug und den Burghexen. Aber Hexen können ja bekanntlich fliegen.

Und ein Hexenbesen wurde tatsächlich gefunden, allerdings ohne Besitzerin. Die Kleintierzüchter konnten auf ein Fahrrad verweisen, die Skizunft auf Autoreifen und "einige Dinge, die man besser nicht beim Namen nennt". Außerdem auch zahlreife "Flachmänner" – alle leer. Auch das DRK, das seit Jahren die Umgebung des Busparkplatzes an der Wallfahrtstraße reinigt, fand etliche dieser kleinen Schnapsflaschen – was dort den Gedanken nahelegt, dass da einer auf dem Heimweg vom Einkauf im Nettomarkt die ersten Fläschchen leert. Dazu kommen viele Pfandflaschen überall im Stadtgebiet. "Das Flaschenpfand ist noch immer zu niedrig", schimpfte daher der Bürgermeister. Einen ganzen Container füllten die Mitglieder des SV Triberg im Burggarten. Hier war es aber vor allem das Laub der zahlreichen Bäume, das sie akribisch zusammenrechten.

Zum Abschluss gibt’s ein leckeres Vesper

Die Stadt bedankte sich am Ende bei allen Helfern – nicht nur mit Worten des Bürgermeisters, sondern vor allem mit einem tollen Vesper im Lazarus-von-Schwendi-Saal des Kurhauses. Der danach aber wegen der vorangegangenen Leistungen reinigungsreif war, denn die Schuhe wurden natürlich nicht gewechselt.