Solche Bilder wie im vergangenen Jahr auf dem Rhein soll es nun wieder geben. Foto: Fritsche

Nach der 400 Kilometer langen erfolgreichen Floßfahrt auf dem Rhein von Rastatt nach Leverkusen nehmen die Schiltacher Flößer im April die 500 Kilometer lange Strecke auf der Donau nach Wien in Angriff.

Am Freitag vor einer Woche kam die letzte der vielen Genehmigungen für die Donaufahrt bei den Flößern an und jetzt, nach der Sichtung des Papierkrams und Überlegungen zum konkreten Verlauf, ließen Floßmeister Thomas Kipp und Otto Schinle von den Schiltacher Flößern die Katze aus dem Sack: Am Mittwoch, 12. April, startet in Vohburg (östlich von Ingolstadt an der Donau gelegen) die 500 Kilometer lange Floßfahrt auf der Donau nach Wien. Geplante Ankunft ist am Samstag, 22. April, beim Motorbootclub Wien im Hafen von Korneuburg.

Viele Genehmigungen

Seit Anfang 2022 liefen die ersten Gespräche und Planungen zu dem neuen Projekt, im Herbst 2022 stellten die Flößer die notwendigen Anträge. „Keine einfaches Unterfangen“, erklärte Kipp im Gespräch mit unserer Redaktion. Denn zuständig für die Donauetappen waren das Landratsamt Kehlheim, der Außenbezirk Passau Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und das Ministerium für Verkehr in Österreich.

Eine große Erleichterung war, dass die beim Wasser- und Schifffahrtsamt Freiburg abgelegt „Rheinprüfung“ anerkannt wurde. „Ein Gutachter hatte damals die Tauglichkeit für die Mindestanforderungen bestätigt“, erläuterte Kipp. Im Jahre 2022 hatte die UNESCO die Flößerei zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt. „Diese Anerkennung ist für uns die Motivation. Es war schon immer unser Traum, einmal eine länderübergreifende Fahrt im Sinne der UNESCO zu machen. So gesehen, war die Rheinfahrt die Gesellenprüfung“, führte Kipp weiter aus.

Meisterprüfung steht bevor

Die Meisterprüfung wird anspruchsvoll: „Die Donau ist ein anderes Gewässer. Es gibt 14 Schleusen und die Strecke von Kehlheim bis Passau ist schmal, eine Herausforderung bei dem Schiffsverkehr dort“, zählte Kipp auf. Eine Besonderheit ist gleich die erste Etappe bis Kehlheim: „Die ist normalerweise mit ihren vielen Windungen wegen dem Naturschutz ein No-Go für die Schifffahrt“. Alle anderen Wasserfahrzeuge müssen den Rhein-Main-Donau-Kanal befahren. Fünf Ämter mussten zustimmen, aber die Flößer haben auch diese Hürde geschafft .

Floß wird gebaut

Am Montag beginnt in Schiltach auf der Schmelze in Vorderlehengericht der Zusammenbau des Floßes. „Die ersten Stämme liegen auf dem Lager und auch einige Teile sind schon verladen“, berichtete Kipp. Einiges wie zum Beispiel die Schutzhütte kann erneut verwendet werden. Wieder fahren sieben bis acht Mitglieder der Schiltacher Flößer mit. Der zweite notwendige Floßführer kommt diesmal vom Niederrhein. „Die Kosten für die gesamte Aktion tragen bislang diejenigen, die mitfahren“, berichtete Kipp. Bis auf das „Flößerbier“, das stiftet wie bei der Rheinfahrt wieder die Alpirsbacher Brauerei.

Voraussichtlich am Dienstag nach Ostern bringt ein Langholzwagen das Floß in Einzelteilen aus dem Schwarzwald nach Vohburg, wo es zusammengebaut wird, und ein Tag später geht die Fahrt über elf Etappen nach Wien los. Am Samstag, 22. April, wollen die Schiltacher Flößer dann beim Motorbootclub Wien im Hafen von Korneuburg festmachen.