In ihrer typischen Arbeitskleidung zeigen sich die Zimmermänner bei den Schwarzwälder Holztagen. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

60 Aussteller präsentieren sich bei Messe in Hinterzarten / 100 Meter hoher Windmast aus Weißtanne

Hochschwarzwald (gb). Die Ansprüche von Publikum und Aussteller bei den 9. Schwarzwälder Holztagen sind groß, doch die Erwartungen wurden auch diesmal in Hinterzarten als Publikumsmagnet erfüllt.

"Leben mit Holz", dieses vielversprechende Motto zeigte sich bei den 60 Ausstellern an den 46 Ständen in seiner ganzen Vielfältigkeit und Kreativität. Traditionell werden die Holztage "angesägt", heuer durften der Hinterzartener Bürgermeister Klaus Michael Tatsch und Präsident Peter Bläsi, angefeuert von seinen Kollegen Kuckes aus Eisenbach und Haberstroh aus Breitnau, seine Kraft unter Beweis stellen.

Auf einer Ausstellungsfläche von 2000 Quadratmeter im und um das Kurhaus wurde ein reiches Verwendungs-Spektrum des Werkstoffs Holz gezeigt. Dazu gab es zahlreiche Fachvorträge. Da stellte Zimmermeister Rolf Rombach sein Holzhaus-Konzept vor, Oswald Ganter aus Hinterzarten zeigte das Schwarzwaldhaus in Ständer-Bohlen-Bauweise. Im Gegensatz dazu wurde auch das Vorarlberg- Holzbauprojekt vorgestellt, dazu gab es die Themen " Gesundes Wohnen mit Holz" und "Holz im Außenraum".

Das Thema Windenergie hat sich der junge Zimmermeister Benjamin Kienzler aus Vöhrenbach zu Eigen gemacht. Er stellte einen 100 Meter hohen Windmessmast nicht aus Metall, sondern aus Weißtanne vor. Mittels einer neu formierten Bürgerinitiative steht dieser seit einem Jahr und misst den idealen Standort eines Windrades oder Windparks.

Hinlänglich bekannt ist Holz als Energielieferant. Die Schwarzwälder wussten früher schon um die Vorzüge eines Kachelofens, der heute eine Renaissance erfährt, wie Veronika Welte-Ludin aus Eisenbach oder Anita Flößer aus Löffingen bestätigen. Auch Harry Bächle präsentierte die neuesten Energiemöglichkeiten.

Die Vorzüge eines Holzhaues sind unumstritten, wie Jürgen Kuttruff aus Bachheim und Christoph Küssner aus Rötenbach demonstrierten. Holz wurde früher noch weitaus intensiver genutzt als heute und gab Berufen Arbeit, die heute fast ausgestorben sind. Der 82-jährige Küfer Walter Lehmann aus Donaueschingen hatte deshalb großen Zuspruch. Dass ein Eichenholz-Fass herzustellen auch eine echte Kraftarbeit ist, erlebte Gudrun Jensen, die Lebensgefährtin des Hinterzartener Bürgermeisters, die Lehmann kurzerhand als neuen Azubi rekrutierte.

Stets umringt war auch der Titisee Holzschnitzer Erich Holzer, der aus Lindenholz – (das Sommer-Lindenholz sei das Beste) einen Heiligen Florian schnitzte. Die Demonstrationen mit und um das Holz waren vielfältig, ob am Sägerstand mit Carl und Lydia Roth auf der etwas "anderen" Holz-Gartenbank, bei den drei Azubis mit der Herstellung von Zapfen-Verbindungen oder auch der Sicherheit im Umgang mit den Holzarbeiten. Wie sieht ein Baum von Innen aus – eine Frage welche durch "Holzfenster" geklärt wurden, von der Tanne bis zum Kirschbaum.