Marschner-Festival mit fünf Konzerten / Junge begabte Künstler präsentieren selten gespielte Werke

Von Angèle Kerdraon

Hinterzarten. Den Spätsommer widmet der Sport- und Kurort Hinterzarten der Klassik. Vom 23. August bis zum 20. September präsentiert das 39. Marschner-Festival fünf Konzerte mit selten gespielten und interessanten Werken mit jungen und begabten Künstlern.

Dass Klassik ihre Anhänger besitzt, bewies bereits das Eröffnungskonzert am Sonntag im vollbesetzten Kurhaussaal von Hinterzarten. Im Mittelpunkt stand "Musik für sieben Saiteninstrumente" von Rudi Stephan anlässlich seines 100. Todestages. Der Freiburger Partnerschaft mit Padua waren Tartinis Sonaten und Konzerte gewidmet. Zu hören waren außerdem neben Bachs Violakonzert auch Marschners Streicher-Septett, das in Freiburg seine Erstaufführung erlebte.

Künstlerische Leiterin des Marschner-Festivals ist Ariane Mathäus, die die Nachfolge des 89-jährigen Maestros übernommen hat und auch den europäischen und den darüber hinausgehenden internationalen Künstler- und Interessentenkreis leitet. Im zweiten Konzert am 30. August um 17 Uhr im Kursaal von Hinterzarten wird die Renaissance der Werke des im Ersten Weltkrieg so jung verstorbenen Rudi Stephan mit einem Festival der Kammersolisten fortgesetzt. Zu hören sind "Musik für Geige und Klavier". Außerdem werden von Brahms "Paganini-Variationen" und Tschaikowsky mit seinem "Souvenir de Florence" zu hören sein, die einen interessanten Kontrast bieten.

Weiter geht die Konzertreihe am 6. September, um 17 Uhr, im Großen Kurhaussaal mit einem Akademie-Konzert der Spohr Akademie. Präsentiert werden selten gespielte Meisterwerke von Chopin, Elgar, Tartinis-Solosonate und Smetanas "Aus der Heimat". Am Sonntag, 13. September, um 17 Uhr, ist die Evangelische Kirche Gastgeber für die Marschner-Konzerte. Dann sind die "Jungen Virtuosen" der Pflüger Stiftung Freiburg zu hören. In diesem Konzert hebt Marschner die Arbeit seiner Nachfolgerin Ariane Mathäus hervor. Schwerpunkt in ist die osteuropäische Musik. Dabei widmen sich die jungen Solisten slawischer Volkskunst aus Albanien und Böhmen.

Höhepunkt des Marschner-Festivals ist das Abschlusskonzert in der katholischen Kirche in Hinterzarten, das ebenfalls um 17 Uhr beginnt. Für dieses Konzert möchte Wolfgang Marschner mit dem "Präludium Funebre" den Konzertfreunden etwas ganz Besonderes bieten. Das Werk für Solostreicher fügt sich mit dem Intermezzo "Brillant" von Heinrich Marschner, Vorfahr des Maestros ein. Weitere Bravourstücke sind ein Violinkonzert von Tartini und der zweite Teil von Brahms Paganini Variationen sowie eine Romanze für Orchester von Beethoven. Der absolute Höhepunkt verspricht die Caprice für Violine solo "Nel cor oiu man non sento" aus der Oper "La Molinara" von Giovanni Paisiello zu werden.