Bildhauer und Papierkünstler Wilhelm Morat wird am Samstag mit dem NaturEnergie-Förderpreis von der Firma Energiedienst aus Rheinfelden ausgezeichnet. Foto: Naturenergie Foto: Schwarzwälder-Bote

Wilhelm Morat wird für seine Arbeit ausgezeichnet / Ausstellung im Hans-Thoma-Museum

Titisee-Neustadt. Der Bildhauer und Papierkünstler Wilhelm Morat aus Titisee-Neustadt erhält am Samstag, 26. April, in Bernau den Naturenergie-Förderpreis. Der 1954 in Titisee-Neustadt geborene Bildhauers Wilhelm Morat wird für sein künstlerisches Schaffen mit dem mit 5000 Euro dotierten Kunstpreis ausgezeichnet. Damit würdigt die Firma Energiedienst aus Rheinfelden Kunstschaffende aus dem alemannischen Sprachraum.

Die Preisträger-Ausstellung "ungesichertes Gelände" ist von Sonntag, 27. April, bis 29. Juni im Hans-Thoma-Kunstmuseum in Bernau zu sehen. Mit rund 40 Exponaten gibt die Ausstellung Einblick in die Arbeitstechniken Morats. Bei der gleichnamigen Installation bespielen kleine Plastiken aus Pappmaschee und Hühnerdraht den Raum. Sie tummeln sich auf dem Boden, auf einer schrägen Leiter. Sind es vielleicht Tiere?

Auch die Interpretation der meterhohen Geflechtobjekte bleibt der Fantasie des Betrachters überlassen: Für die "Drei Grazien" hat Morat Hunderte von Zeitungsseiten zu komplexen Raumgebilden verarbeitet. Seite für Seite rollt er zu Strängen, flechtet diese in Maschendraht. Manche Textfetzen sind noch lesbar, die meisten jedoch in dem dicht gewobenen Nachrichtenteppich untergegangen.

Zu schweben scheinen die Torsi von Wilhelm Morat. Harmonisch geformte Papierobjekte, durchzogen von feinen Linien, teilweise eingefärbt mit kräftig leuchtenden Pigmenten aus Südfrankreich. Sie entstehen in einem besonderen Prozess: Flachs und Hanf für das Papier baut Morat selbst an, die Fasern verarbeitet er in der eigenen Papiermühle, danach legt er beim Schöpfen feine Metalldrähte zwischen die dünnen Papierschichten. Beim Trockenen entwickeln die unterschiedlichen Ziehkräfte von Papier und Draht ein raumgreifendes Objekt – die Transformation von der Pflanze zum Kunstwerk ist vollendet.

Weitere Informationen: www.bernau-schwarzwald.de www.hans-thoma-museum.de