Tod beim Sex: Fellner (li.) und Eisner ermitteln Foto: ARD/Petro Domenigg

Gut gestartet und dann stark abgefallen: „Sternschnuppe“, der aktuelle „Tatort“ aus Wien, hält trotz guter Darsteller nicht das, was er anfangs verspricht.

Stuttgart - „Sternschnuppe“ hätte ein Traum von „Tatort“ werden können, eine Sonntagabend-Offenbarung, schon der Einstieg: Ein Musikmanager, nicht unbedingt ein Menschenfreund, kommt, offenbar auf der Suche nach dem absoluten Orgasmus, zu Tode (hatten wir zwar neulich in Saarbrücken schon mal, aber egal, da war’s eine Frau).

Die verschnürt im Raum hängende Leiche ist ein gefundenes Fressen für Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser). Sie ermitteln im Casting-Show-Milieu und geraten an einen Sexualtherapeuten, der die beiden für ein Paar hält. Da knistert’s im Karton, obwohl sie sich bisher meist mit dem Sex des Alters (gemeinsam essen gehen) zufriedengegeben haben. Der Tisch ist angerichtet.

Dann aber kippt die erotisch und humoristisch aufgeladene Story. Um im Bild zu bleiben: Sie schlafft ab . Und zwar deshalb, weil das Drehbuch (Autor: Uli Brée, Regie: Michi Riebl) sich ernst nimmt und beginnt, eine traurige Geschichte zu erzählen von armen talentierten Seelen, die im Pop-Geschäft und wegen der bösen Privat-Sender auf der Strecke geblieben sind. Das ist eine öffentlich-rechtliche Lesart, von Leuten, die noch nicht mitbekommen haben, dass den Stars von heute die Plattenindustrie schnuppe ist.

„Tatort – Sternschnuppe“, Sonntag, ARD, 20.15 Uhr