Die frisch gebackenen Tagesmütter mit ihren gelben Urkunden, die sie von Kursleiterin Andrea Krisp (Dritte von links) und der Vereinsvorsitzenden Anneliese Bendigkeit (Sechste von links) überreicht bekamen. Foto: Dold

Anneliese Bendigkeit, Vorsitzende des Tagesmütter uns Elternvereins, wollte ihn unbedingt – einen letzten Kurs, der 160 Unterrichtseinheiten umfasst, bevor auf 300 aufgestockt werden soll. Nun haben zwölf neue Tagesmütter den Kurs abgeschlossen.

Schramberg/Hardt - Tagesmütter stehen hoch im Kurs: "Heute Morgen hatte ich schon drei Anrufe", erzählt Anneliese Bendigkeit, Vorsitzende des Tagesmütter- und Elternvereins des Landkreises Rottweil. Um die hohe Nachfrage erfüllen zu können, wurde jüngst ein Kurs im Bürgerhaus Hardt abgeschlossen und zwölf neue Tagesmütter haben ihre Teilnahmebescheinigungen erhalten.

Auffrischen nach fünf Jahren

160 Einheiten umfasste der Kurs, doch schon nach 30 Einheiten können die neuen Tagesmütter ihrer Tätigkeit nachgehen. Voraussetzung ist zudem ein Erster-Hilfe-Kurs bei Säuglingen und Kleinkindern sowie eine Schulung zur Lebensmittelhygiene. Nach fünf Jahren müssen Fortbildungen erfolgen und es braucht ein Gesundheitszeugnis, damit die Frauen weiterhin als Tagesmütter tätig sein können.

"Es war ein Super-Kurs, es hat einfach gepasst", lobte Anneliese Bendigkeit die Teilnehmerinnen sowie Kursleiterin Andrea Krisp und Roland Maier, der für die Kinderbetreuung zuständig war. Im vergangenen Juni wurde gestartet, am 11. März können die Teilnehmerinnen eine freiwillige Prüfung ablegen. Mit dieser können sie auch in anderen Bundesländern als Tagesmutter im Einsatz sein.

Mehr Nachfrage, weniger Tagesmütter

Die Plätze in den Kindergärten und -krippen seien knapp, daher steige der Bedarf an Tagesmüttern. Allerdings: Im Jahr 2011 gab es noch 260 Tagesmütter im Kreis Rottweil, nun sind es nur noch 160.

Anneliese Bendigkeit verspricht: "Ich werde dafür kämpfen, dass es mehr Geld gibt. Das geht so nicht", meinte sie zur geringen Entlohnung der Tagesmütter. "Verlangen Sie das, was sie für richtig halten, sagen Sie, was Sie wert sind", lautete ihre Empfehlung. Sie lobte auch die Gemeinde Hardt und Bürgermeister Michael Moosmann, der die Räumlichkeiten im Bürgerhaus unkompliziert und kostenfrei zur Verfügung gestellt habe. Nach der Übergabe der Bescheinigung – ergänzt mit einem "Fläschle" – gab es von den Kursteilnehmerinnen Blumen und warme Worte für die Leiterinnen.

Nächster Kurs: Startzeitpunkt unklar

Für den nächsten Kurs gibt es bereits acht Anmeldungen. Wann dieser startet, ist indes noch offen. Der Verein berät, vermittelt und qualifiziert. Die Nachfrage ist hoch, es gibt Wartelisten von Eltern, die Bedarf an einer Tagesmutter haben. Fast die Hälfte der zu betreuenden Kinder sind unter drei Jahre alt. In Corona-Zeiten haben die Tagesmütter auch die Kindergärten entlastet, wenn dort Personal ausgefallen war.

Infokasten: Teilnehmerinnen

Den Kurs zur Tagesmutter haben folgende Teilnehmerinnen erfolgreich abgelegt: Jasmin Hammer, Janine Hauser, Nadine Jung, Ute Linsenmann, Rita Meier, Sybille Moosmann, Bianca Müller, Bianca Roming, Sandra Stern, Sara Tompa und Claudia Trabi.