Im "Café Rebmann" sitzen (von links) Peter Vosseler, die frühere Inhaberin Paula Rebmann und der Sulzer Archivar Paul T. Müller. Fotos: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Historisches: Auch das "Café Rebmann" gibt es wieder / Erinnerungsecken für die Heimbewohner

In den Wohnbereichen sind Erinnerungsecken eingerichtet. An den Wänden hängen historische Bilder von Sulz. "Wir wollen Teil der Stadt sein", erklärt Eva-Maria Rettig, im Haus der Betreuung und Pflege Am Stockenberg für Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

Sulz. In den vergangenen anderthalb Jahren sind die Stockwerke Zug um Zug umgestaltet worden. Neu auch: Die Wohnbereiche haben Namen bekommen. Vom "Neckartal" geht es mit dem Aufzug hoch ins "Glatttal" und ins Mühlbachtal". Oben im dritten Stock beginnt der Rundgang.

An einer Ecke ist eine alte Waschküche eingerichtet – mit Waschbrett, Wanne, altem Bügeleisen, Wäschekorb und Wäscheklammern, die allerdings nicht mehr original zu beschaffen waren. Bewohner haben sie originalgetreu gebastelt. An den Wänden, über alle Stockwerke verteilt, hängen vergrößerte historische Bilder, die Bürgermeister a. D. Peter Vosseler aus seinem Fundus beigesteuert hat.

Das Kücheninventar an anderer Stelle stammt aus den 1940er- und 1950er-Jahren. Der Ofen wurde damals mit Holz beheizt. Mehr für Männer interessant ist die Werkstatt mit Hobelbank und Werkzeugen.

In der Wohngruppe "Glatttal" im zweiten Stockwerk ist das Café Rebmann "wiedereröffnet" worden. Das Mobiliar stammt zwar nicht aus der früheren Konditorei und dem Café in der Bahnhofstraße. Wie es innen aber ausgesehen hat, zeigt an der Wand eine vergrößere Ansichtskarte.

Das Café Rebmann ist, wie die ehemalige Inhaberin Paula Rebmann erzählt, 1936 eröffnet worden. Bis 1987 wurde es von ihrer Familie betrieben. 1990 sind in das Gebäude Wohnungen eingebaut worden.

Im Gasthaus "Schwanen", das sich am Sulzer Marktplatz befand, kann auch wieder eingekehrt werden. "Hier findet der gesellige Abendtreff statt", steht auf einem Schild. Der "Herrenstammtisch" lädt zum gemütlichen Verweilen in Wirtshausatmosphäre ein. Den Schwarzwälder Boten kann man auch lesen. Das Exemplar ist jedoch nicht mehr ganz aktuell.

Bei der Gestaltung der Erinnerungsecken brachte Regina Schlichting vom Betreuungsteam des Hauses die Ideen ein. Viele Gegenstände seien von Flohmärkten oder gespendet worden, teilt sie mit.

Für die Betreuung der Heimbewohner seien diese Erinnerungsecken sehr wichtig, erklärt Einrichtungsleiter Sascha Burghardt. Sie erleichterten den Zugang zu den Menschen und den Austausch mit ihnen.

Ein Anfang ist mit dem ehemaligen Mühlheimer Klassenzimmer schon vor etlichen Jahren gemacht worden. Die alte Einrichtung wurde im Foyer nun etwas versetzt. Hinzu gekommen ist ein schöner und funktionsfähiger Flügel, der gespendet wurde. Musik sei, so Burghardt, auch ein wichtiges Thema.

Im Außenbereich ist die Terrasse mit grünen Inseln, einem Pavillon und Liegemöbeln ansprechender gestaltet worden. Stachel- und Johannisbeeren können die Heimbewohner sogar selber pflücken.