In Sachen Wildschweine, die sich stark vermehrt hätten, sei eine längere Jagdruhe kontraproduktiv, hieß es von Seiten der Jäger. Foto: Schröder

Grün-Alternative Liste diskutiert mit Jägern über Landesjagdgesetz. Ludwig Schrägle und Martin Wössner zu Gast.

Sulz - Bei ihrem jüngsten Stammtisch hatte die Grün-Alternative Liste (GAL) Hegeringleiter Ludwig Schrägle und seinen Kollegen Martin Wössner zu Gast.

Anlass für den Austausch war die geplante Novellierung des Landesjagdgesetzes. Das Ziel der Landesregierung sei ein umfassendes Jagd- und Wildtiermanagement, das stärker ausgerichtet sei an heutigen Erkenntnissen der Wildökologie sowie am Natur- und Tierschutz. Ein umfangreiches Anhörungsverfahren mit den Verbänden der Jägerschaft, der Grundbesitzer, dem Natur- und Tierschutz und der Land- und Forstwirtschaft ist gelaufen, und im Frühjahr soll der Gesetzentwurf in das Kabinett und den Landtag eingebracht werden.

Von Seiten der Jägerschaft gibt es massive Kritik. Besonders umstrittenen ist das geplante Verbot der Wildtierfütterung. Hegeringleiter Ludwig Schrägle machte deutlich, dass ein Verbot der Fütterung einerseits dem Tierschutz widerspreche und andererseits die Jäger durch die Fütterung das Wild gezielt lenken können, um Verbissschäden im Wald niedrig zu halten.

Gerade in den stark parzellierten Jagdrevieren sei das Wild andauernd durch Holzernte oder Freizeitnutzung gestört. So sei es auch im Winter unter Dauerstress. Gleichzeitig sei durch die ständigen Störungen auch die Jagd erschwert. Eine geplante erweiterte Jagdruhe von Februar bis April könne hier seiner Ansicht nach keine Abhilfe schaffen.

In Sachen Wildschweine, die sich durch den vermehrten Anbau von Energiemais stark vermehrt hätten und kaum zu bejagen seien, sei eine längere Jagdruhe kontraproduktiv. Die Jäger wollen deshalb auch nicht mehr vollumfänglich für den Schaden bei Energiepflanzen haften.

In Sulz wurde in diesem Punkt bei der jüngsten Jagdverpachtung schon eine Deckelung bis zur Höhe des Pachtpreises eingeführt. Hier wurden auch mögliche Schussschneisen im Mais angesprochen. Kontrovers diskutiert wurden die Themen Verbot der Baujagd und Verbot von Totschlagsfallen. Auch wolle die Landesregierung den Abschuss von wildernden Hunden und Katzen erschweren.