Medienpädagoge Robert Rymes erklärt den Grundschülern, wie ein digitales Netzwerk funktioniert. Foto: Reich Foto: Schwarzwälder-Bote

Internet: Schüler und soziale Medien

Sulz-Holzhausen. Längst wird das Alter der Internetbenutzer immer jünger, selbst Grundschüler verfügen oftmals über ein Smartphone, einen Computer oder ein Tablet, mit dem sie sich problemlos in den Tiefen des weltweiten Netzes bewegen können.

Doch das beinhaltet auch Gefahren für die Kinder. Deshalb hat das baden-württembergische Landesmedienzentrum das Programm "101 Schulen" aufgelegt. Es bietet in Form von Workshops, Informationsveranstaltungen und Medienarbeit für Schüler Eltern und Lehrer Informationen und Anregungen zum Umgang mit Medien in Schule und Familie.

Sichere Passwörter

Auch die Grundschule Holzhausen beteiligt sich an dem Projekt. Deshalb erhielten die Kinder der Klassen drei und vier gestern Morgen Besuch von dem Sozialpädagogen und Medienpraktiker Robert Rymes. Er vermittelte den Schülern unter anderem, was soziale Medien wie beispielsweise "Facebook" sind und dass man sich darin selbt in einem so genannten Profil darstellen kann, samt selbst gewähltem Profilnamen. Außerdem zeigte er den Kindern, wie man ein sicheres Passwort für das Internet erstellt.

Rymes arbeitete in diesem Zusammenhang auch heraus, dass sich gerade in sozialen Medien manche hinter einem falschen oder erfundenen Profil verstecken – und den dazugehörigen Profilbildern. "Das ist wie an Fasching, wenn man sich hinter einer Maske versteckt", machte er deutlich.

Robert Rymes machte den Holzhauser Schülern klar, dass es Erwachsene gibt, die gezielt Kontakt zu Kindern suchen, gerade auch in sozialen Medieen und unter falschen Angaben. "Wenn Euch jemand anschreibt, dann besprecht Euch mit Euren Eltern", war sein eindringlicher Rat.

Auf spielerische Weise lernten die Jungen und Mädchen, was ein Netzwerk ist. Dazu legten sie Kärtchen mit ihren selbst gewählten Profilnamen vor sich, wie beispielsweise "Sonne 2", "Potte" oder "B2D2". Dann riefen sie ein anderes Kind auf und verbanden sich mit einem Internetkabel mit diesem. Jenes Kind wiederum verknüpfte sich mit einem anderen Schüler, bis schließlich alle vernetzt waren. Per Kartensymbole wurden dann Videos, Nachrichten oder Bilder verschickt.

Schulleiter Thomas Rothenhäusler betonte im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten, wie wichtig es sei, den Medienumgang der Kinder zu begleiten. Er berichtete von einem Erstklässer, der gerade an diesem Morgen stolz erzählt habe, dass er ein Spiel besitze, das erst Jugendliche ab 16 Jahren spielen dürften.

Um Eltern auch zu solchen Themen zu sensibilisieren, lud Robert Rymes dann am Abend zu einem Vortrag über digitale Medien in die Grundschule Holzhausen. Darin ging es unter anderem um den richtigen Umgang mit Medien innerhalb der Familie und wann der richtige Zeitpunkt ist, dass ein Kind ein eigenes Smartphone erhält.