Barbara Klaussner setzt im Mühlheimer Ortschaftsrat auf Teamarbeit. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Die neue Ortsvorsteherin Barbara Klaussner will jetzt durchstarten / Baugebiet ganz oben auf Prioritätenliste

Von Marzell Steinmetz

Sulz-Mühlheim. Zum Amtsantritt hat Barbara Klaussner, die neue Ortsvorsteherin von Mühlheim, von den Kollegen eine Glocke bekommen. "Die nehme ich zu den Sitzungen mit", sagt sie.

Die erste Ortschaftsratssitzung steht erst noch bevor: Sie findet am 17. September um 19.30 Uhr im Rathaus statt. Die Tagesordnung hat sie schon fertiggestellt: "Hierbei musste ich mich ganz schön zurückhalten," sagt sie. Eine Marathonsitzung wollte sie den Räten nicht schon zumuten. Vorrang haben nun die Anmeldungen für den Haushaltsplan 2015.

Eine Stellenbeschreibung für Ortsvorsteher wäre für Neulinge hilfreich gewesen, findet Barbara Klaussner. Aber die gibt es noch nicht. Deshalb will sie einen solchen Vorschlag in die nächste Ortsvorsteherbesprechung einbringen. Die Stadtverwaltung habe ihr jedenfalls Unterstützung zugesagt, und die möchte sie auch annehmen.

Ein Schwerpunkt ist für die neue Ortsvorsteherin der Erhalt und die Verbesserung der Infrastruktur. Mühlheim hat eine Grundschule, in der zum neuen Schuljahr 14 Erstklässler eingeschult werden, einen Bäcker und einen kleinen Wochenmarkt mittwochs beim "Rössle". Im Gegensatz zu Renfrizhausen mit dem Kloster Kirchberg spielt der Tourismus keine so große Rolle. Allerdings kommen oft Reisebusse zu Frau Wolle. "Das macht Mühlheim populär", sagt Barbara Klaussner. Das gilt inzwischen auch für die Pralinenmaufaktur von Andrea Schuler-Schakurski, die im Ort einen Laden eröffnet hat. Auch das sei eine Bereicherung.

Ganz oben auf der Prioritätenliste steht ein Baugebiet. Die Bevölkerung in Mühlheim ist stark rückläufig. Der Trend lasse sich nur stoppen, wenn der Stadtteil wieder Baugrundstücke anbiete. Der "Etzelsteig" ist schon seit vielen Jahren ein Thema, ohne dass es hier zu einer Lösung gekommen wäre. Die Alternative ist für Barbara Klaussner inzwischen die "Fischinger Steig", wo mehr als zehn Bauplätze, ein Teil davon in städtischer Hand, entstehen könnten. Dieses Baugebiet sei schneller zu realisieren. Handlungsbedarf sieht sie aber auch innerörtlich. Nur: "Ohne Zuschüsse läuft da nichts", meint sie mit Blick auf die Leerstände. Geprüft werde noch ein Sanierungsgebiet für Mühlheim.

Der Autobahnlärm stört Barbara Klaussner nach wie vor. Der "Tag des Lärms" fand in diesem Jahr aber nicht statt. "Ich habe mich zurückgenommen", gesteht Barbara Klaussner. Wie es weitergeht, will sie mit dem Ortschaftsrat besprechen. Nach der Rissesanierung der Ortsdurchfahrt ist jetzt ohnehin ein anderes Lärmproblem aufgetaucht (wir berichteten). "Da bin ich öfters darauf angesprochen worden", teilt die Ortsvorsteherin mit. "Ich möchte immer ein offenes Ohr für die Mühlheimer haben", betont sie. Und mit dem Ortschaftsrat will sie als Team die neue Amtszeit angehen, "denn nur so können wir etwas bewirken". Sie sucht aber auch die Zusammenarbeit mit den Ortschaftsräten in Renfrizhausen.

Barbara Klaussner fühlt sich wohl in Mühlheim. Seit 1984, davor war sie schon als Neunjährige im Ort, wohnt die gelernte Industriekauffrau in dem Stadtteil. Dass man hier etwas bewegen kann, hat sie bei ihrer Tätigkeit im Bürgerforum feststellen können. Jetzt freut sie sich darauf, mit dem Ortschaftsrat "durchstarten" zu können.