Die Schüler lassen sich das Mittagessen schmecken. Auch die Erwachsenen dürfen die Schulkost probieren (von links): Klara Nabholz, Linda Renz, Katharina Mastragostino, Doris Schmid, Ortsvorsteherin Barbara Klaussner, Verena Michel, Rektorin Petra Plocher-Irschik und Giuseppe Mastragostino Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Mittagessen hat sich in der Mühlheimer Grundschule gut eingespielt / Nur dürfte es etwas kindgerechter sein

Von Marzell Steinmetz

Sulz-Mühlheim. Pünktlich um 12.30 Uhr gibt’s Schulspeise. Die Mühlheimer Grundschulleiterin Petra Plocher-Irschik muss die Kinder nicht lange zu Tisch bitten.

Die Schüler, die Mittagessen bestellt haben, holen es sich selber ab. Hinter der Theke steht Heike Bernhard und gibt das Essen aus. Ursprünglich sollte im ersten Obergeschoss im Lehrerzimmer gegessen werden.

"Zwischen Akten – das geht nicht", fand die Rektorin. Zumal das angelieferte Essen dann noch die Treppen hoch getragen werden müsste. Die Stufen zum Eingang sind schon mühsam genug, wenn man schwere Behälter trägt. Petra Plocher-Irschik hätte sich hier gern eine Rampe gewünscht, doch die Notwendigkeit für einen solchen barrierefreien Zugang zur Schule sei nicht eingesehen worden, bedauert sie.

Die Speisen werden in der Großküche des Vöhringer Seniorenheims zubereitet. Die Schüler haben die Wahl zwischen zwei Essen – mit beziehungsweise ohne Fleisch.

Seit einem Jahr können die Mühlheimer Schüler ein warmes Mittagessen bekommen. Gestern probierten einige geladene Erwachsene, wie das Schulessen schmeckt. Hackbraten mit Kartoffelbrei und Salat sowie gebackene Champignons mit Salat standen auf der Speisekarte. Die Schüler aßen mit Appetit, und auch die Erwachsenen leerten ihre Teller. Das Mittagessen ist freiwillig, und der Essenswunsch muss von den Kindern auch angekreuzt werden. Wöchentlich werden im Durchschnitt 30 Essen angeliefert. Pro Portion zahlen die Eltern 2,80 Euro.

Dass die Schüler täglich mittags essen können, ist dem ehrenamtlichen Einsatz von Klara Nabolz zu verdanken. "Das ist ein hoher bürokratischer Aufwand", sagt Petra Plocher-Irschik. Sie selber könnte die Organisation des Mittagstisches an der Schule aus zeitlichen Gründen nicht übernehmen. Die Kinder räumen hinterher die Teller ab. Das Geschirr kommt in die Spülmaschine.

Ganz wunschlos glücklich ist Petra Plocher-Irschik über das Essensangebot nicht. "Es dürfte etwas kindgerechter sein", findet sie. Es sei zu sehr auf Senioren ausgerichtet. Sie wünschte sich, dass in der Seniorenheim-Küche für die Grundschulkinder extra gekocht würde und dies möglichst ohne Zusatzstoffe.