Die Blutspender mit DRK und der Ehrenvorsitzenden Eva Niederhuber sowie Bürgermeister Gerd Hieber (rechts) Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Roland Dreher und Christoph von Krane haben 75 Mal Blut gespendet / Feierstunde im Backsteinbau

Von Ingrid Vögele Sulz. "Blut ist ein ganz besonderer Saft", das sagte schon Mephisto in Goethes Urfaust. Bürgermeister Gerd Hieber eröffnete die Feierstunde zur Ehrung mehrmaliger Blutspender am Dienstag in der Stadthalle mit dieser literarischen Aussage."Ist es wichtig zu wissen, wem man Blut spendet?", stellte Hieber in den Raum. Er antwortete selbst mit einem "Nein". Dies stelle einen Akt der Nächstenliebe dar, die der Spender selbst einmal erfahre, wenn er in eine Notlage gerate. Er lobte die Spender für ihr vorbildliches Bürgerverhalten, auf das er sehr stolz sei und das eine öffentliche Wahrnehmung verdiene, dankte für die langjährige Treue und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass auch andere ermutigt würden, Blut zu spenden.

Luisa Witzleben, von der AIDS-Hilfe in Tübingen, referierte über das HIV-Virus und die AIDS-Erkrankung nach dem neuesten wissenschaftlichen Stand. Eine HIV-positive Person sei noch nicht an AIDS erkrankt, betonte sie. Und viele wüssten gar nicht, dass sie infiziert seien. Medikamente zur Virusbekämpfung müssten möglichst früh, regelmäßig und ein Leben lang zur Unterstützung des Immunsystems eingenommen werden. Die Virusaktivität liege dann nahezu bei Null, erklärte Witzleben, und der Betroffene könne ein ganz normales Leben führen und Kinder zeugen, die auch auf normalem Wege, ohne Kaiserschnitt, geboren werden könnten. Niemand könne sich so anstecken, der mit einem Infizierten in einer Wohngemeinschaft eng zusammenlebe. Sorge bereiten zur Zeit jedoch ansteigende Neuzahlen der Erkrankung.

Ein Anliegen war ihr auch der Umgang mit Betroffenen. Angst vor Stigmatisierung prägten ihr Leben, und es bedürfe noch vieler Arbeit, um die HIV-Infektion aus der moralischen Schuldecke herauszuholen. "Verseuchte Blutkonserven gibt es auch nicht mehr", versicherte sie, "denn jede Blutabgabe wird heute einem sicheren PCR-Test unterzogen, während man früher nur auf Aussagen angewiesen war."

Hieber bedankte sich bei Helmut Woitas und Urban Kreher vom DRK, die die Spendentermine organisieren und sie begleiten, ebenso bei Eva Niedernhuber, der Ehrenvorsitzenden.

Für zehnmaliges Spenden wurden ausgezeichnet: Günther Angster, Wolfgang Bader, Tilo Epting, Carina Klumpp, Monika Kromer, Bernd Leibelt, Rainer Leuschner, Felix Linke, Nicole Michalke, Tanja Säer und Björn Walker. 25 Mal: Lonni Krech, Michael Schanz, Bastian Scherer, Gisela Schwalber und Holger Ulm. Thomas Gruhner und Rolf Krüger wurden für 50-maliges Spenden geehrt. Für 75 Mal spenden wurde Roland Dreher und Christoph von Krane zusätzlich noch mit einer Eintrittskarte zum Neujahrskonzert der Stadt gedankt.

Musikalisch umrahmt wurde die Ehrenstunde durch Anne-Marie Brehm und Leonie Rapp von der Karg-Ehlert- Musikschule, die auf der Gitarre Tanzstücke spielten.