Statistik: Stadt muss für Unterbringung sorgen / 207 Asylbewerber in der Stadt / Mehr Gewerbetreibende

Sulz. Die Entwicklung der Obdachlosenzahlen macht Ordnungsamtsleiterin Sabrina Glöckler Sorgen. In dieser Woche habe sie erst wieder einen neuen Fall auf den Tisch bekommen, berichtete sie am Montag im Verwaltungsausschuss. Die Ordnungsamtsleiterin legte dem Gremium die Statistik für die Bürgerdienste im Rathaus vor.

Im vergangenen Jahr musste für sechs obdachlose Menschen (zwei waren es 2015) in städtischen Gebäuden ein Quartier besorgt werden. In diesem Jahr sind zwei weitere Fälle dazu gekommen. Ein Grund dafür könne sein, dass es zu wenig Sozialwohnungen in Sulz gebe und auch Asylbewerber günstige Wohnungen suchten. Neben Einzelpersonen, überwiegend Männern, musste im vergangenen Jahr auch für eine obdachlos gewordene Familie eine Unterkunft bereitgestellt werden.

Gründe für die Obdachlosigkeit seien nicht nur soziale Ursachen, erklärte Bürgermeister Gerd Hieber, auch ein Brand könne zu einer solchen Situation führen. Bei der Wohnungsbeschaffung helfe inzwischen der Eigenbetrieb sozialer Wohnungsbau, ein eigenes Angebot für Unterkünfte zu haben.

Zum Stichtag 31. Dezember 2016 hat die Stadt 46 (2015: 19) Flüchtlinge in eigenen Gebäuden, unter anderem in Sulz, in den Rathäusern Bergfelden und Fischingen, untergebracht. Insgesamt leben 207 Asylbewerber, davon 127 anerkannte, in der Stadt. Kreisweit seien es 1362 Flüchtlinge, teilte Sabrina Glöckler mit.

Die Flüchtlingszahlen wirken sich auf die Bevölkerungsstatistik aus. Aber auch die Baugebiete in den Neckarwiesen, in Bergfelden und Holzhausen lassen die Einwohnerzahl steigen. Dem Melderegister zufolge hatte die Gesamtstadt Sulz zum Jahresende 2016 12 468 Einwohner. Davon entfallen 4704 auf die Kernstadt. Bergfelden ist mit 1602 Einwohnern der größte Stadtteil, gefolgt von Holzhausen (1070) und Mühlheim (997). Diese drei Ortschaften haben nach der Kernstadt mit 532 Neubürgern auch die meisten Zuzüge: Bergfelden 86, Holzhausen 71 und Mühlheim 62. Schlusslicht ist Dürrenmettstetten, der mit 513 Bewohnern kleinste Ortsteil. Hier wurden 16 Zuzüge registriert. Nach dem Zensus von 2011, bei dem die Einwohnerzahl hochgerechnet wurde, hat die Stadt Sulz nur etwa 12 100 Einwohner. Offizielle Stellen, so Hieber, nähmen die Zensus-Zahlen. Das wirkt sich dann auch auf die Zuweisungen pro Einwohner aus. Hieber schätzt, dass die richtige Bevölkerungszahl irgendwo zwischen Melderegister und Zensus liegt.

Die Zahl der anzeigepflichtigen Gewerbereibenden stieg von 1017 auf 1038. Die Zahl der Handwerker verdoppelte sich nahezu: Hier waren 2016 279 Personen gemeldet. Der Handel verzeichnet dagegen einen Rückgang von 279 auf 139. Die Zahl der Gaststätten blieb in Sulz im vergangenen Jahr mit 52 nahezu konstant. Allerdings wurde etwas weniger gefeiert. Die Ausschankerlaubnisse sanken von 239 auf 219. Im Jahresvergleich 2015 zu 2016 sind auch weniger Personalausweise und Reisepässe ausgestellt worden. Sabrina Glöckler führte dies auf die hohen Gebühren zurück.