Die Opernfestspiele in Glatt waren wieder sehr gut besucht. Foto: Schnekenburger Foto: Schwarzwälder-Bote

KMZ: Museumsleiter Cajetan Schaub legt seinen Jahresbericht vor

Von Marcella Danner

Sulz. Den Jahresbericht von Cajetan Schaub, Leiter des Kultur- und Museumszentrums Schloss Glatt (KMZ), nutzte Stadtrat Klaus Schätzle (SPD) zu grundsätzlichen Überlegungen. Denn in der Vorschau auf 2016 vermisste er eine Ausstellung zum Deutschen Krieg, der sich kommendes Jahr zum 150. Mal jährt. Im auch Preußisch-Deutschen-Krieg genannten Konflikt seien 1866 Sulzer aus verschiedenen Stadtteilen aufeinander losgegangen, weil sie damals verschiedenen Staaten angehörten – und auch zu Tode gekommen.

Schätzle fragte sich, ob das KMZ die Abfolge sozialer Konflikte auch als solche darstelle. Er sieht dies als didaktisches Ziel des Museums an, das seiner Meinung nach nicht nur Oberschicht- und Adelslastig daher kommen sollte.

Er sieht in der Museumsarbeit auch einen sozialgeschichtlichen Auftrag, der gerade Kindern und Jugendlichen verdeutlichen solle, dass die in Deutschland währende Friedenszeit keine Selbstverständlichkeit sei.

Schätzle hatte, wie auch seine Ratskollegen, allerdings auch Lob für Schaubs unermüdliche Arbeit parat. Der Leiter des Museumszentrums erläuterte, dass die Ausstellungen im Programmbeirat festgelegt würden. Die Vorbereitung einer eigenen Exposition brauche zwei bis drei Jahre Vorlauf und lasse sich im täglichen Geschäft aufgrund der Personallage nur ab und an verwirklichen. Für Anregungen und Ideen sei er jedoch stets offen. Bürgermeister Gerd Hieber meinte, man könne den Programmbeirat möglicherweise erweitern.

Die Besucherzahlen lagen im Jahr 2015 bei knapp 17 000. 23 Sonderveranstaltungen hatte es gegeben. Dazu waren rund 5300 Menschen gekommen. Als Höhepunkt bezeichnete er die Ausstellung "Adelssitze zwischen Schwarzwald und schwäbischer Alb – Burgen und Schlösser am oberen Neckar", die alleine fast 6000 Besucher hatte – zu deren Eröffnung waren 200 Personen gekommen.

Die Opernfestspiele mit "Tosca" sahen bei zwei ausverkauften Vorstellungen und einer gut besuchten Generalprobe 2600 Menschen. Dabei, so Schaub, habe man diesmal Glück mit dem Wetter gehabt. Kunstaustellungen, der Museumstag und Konzerte rundeten das Programm ab.

Der Schlosserlebnistag, der in Baden-Württemberg überall am selben Tag stattfindet, fiel heuer wieder mit den Ritterspielen in Horb zusammen, was sich natürlich auf die Besucherzahlen ausgewirkt habe.

Für 2016 stehen allerhand Vorhaben auf dem Programm. So ist zum Jahresende etwa die Ausstellung "Im Spitzbubenland – Räuberbanden um 1800 im Schwabenland" geplant. Die gab es zwar schon mal in Glatt. Doch sie sei nun ergänzt und der lokale, Sulzer Teil sei stärker herausgehoben, so Schaub. Eine Ausstellung also ganz nach dem Geschmack von Klaus Schätzle.