Vorbereitungen für Event im Wasserschloss Glatt laufen an. Karten im Vorverkauf.
Kreis Rottweil - Es gibt eine gewisse Routine – und doch bleibt es auch in der fünften Auflage ein Kraftakt, quasi aus dem Nichts eine Opernproduktion zu stemmen. Dennoch – und gerade deshalb – freuen sich die Macher schon auf die kommenden Wochen.
Das wichtigste Requisit stehe schon, stellt Kreiskulturamtsleiter Bernhard Rüth fest: Das Wasserschloss Glatt liefert die identitätsstiftende Kulisse für ein Projekt, das, so ist nicht nur Rüth überzeugt, "zwischenzeitlich zum Erfolgsmodell geworden" ist. Der Erfolg kommt nicht von ungefähr und beginnt bei der Grundidee: Eine eigene Opernproduktion auf dem, salopp formuliert, "platten Land" aus dem Boden zu stampfen, braucht nicht nur visionäres Denken, eine gehörige Portion Mut, und Protagonisten, die das umsetzen können, sondern auch Partner, die das Projekt teilweise zu ihrem machen.
Dabei ist nicht nur die Vernetzung mit den Förderern wichtig, ohne deren "Zustupf" trotz prominenter Beteiligung der Schirmherren Stadt Sulz und Landkreis Rottweil eine Realisierung schlicht nicht möglich wäre. Auch die Helfer vor Ort, vom Bürger- und Kulturverein um Helmut Fleiner über das Team um Museumsleiter Cajetan Schaub bis hin zum Bauhof. Und nicht zu vergessen die Bürger, in deren Nachbarschaft ab 19. Juni langsam eine Oper entsteht.
Da ist Sven Gnass in seinem Element. Der künstlerische Leiter ist begeistert. Nicht nur von der Idee, "Don Giovanni" in einer Freiluft-Produktion auf die Bühne zu bringen, nicht nur davon, eine spannende Geschichte zu erzählen. Dabei stehen ihm hervorragende Solisten zur Seite. Auch Bariton Adam Kim, der in Glatt inzwischen fast Heimrecht hat, wird wieder mit dabei sein, klar, dieses Jahr in der Titelpartie. Und mit Lars Franke hat er einen Regisseur engagiert, der davon überzeugt ist, dass Oper nur dann funktionieren kann, "wenn wir’s erlebbar machen."
Gerade der "Don Giovanni" ist ein Stoff, der ganz nahe bei den Menschen und ihren Erfahrungen ist und deshalb auch im 21. Jahrhundert funktioniert. Damit die einerseits dramatische, andererseits aber auch hochkomische Handlung nicht an den Besuchern vorbeizieht, erzählen die Rezitative die Geschichte übrigens auf Deutsch – und in den Musikstücken werden sie und die Charaktere dann munter – und nicht selten ironisierend – ausgespielt. Da ist, Kraftakt hin oder her, die Vorfreude bei den Akteuren schon groß.
Begeistert ist Gnass aber insbesondere von der Idee, Oper vor Ort auch für die Menschen vor Ort zu machen. "Oper erlebbar" bedeutet in diesem Fall nicht, das Musiktheater von 1787 ins Jetzt zu übersetzen, sondern es so zu erarbeiten, dass es seine ganze Kraft und Ästhetik entfalten kann, ohne abgehoben zu sein. Auch dafür stehen die Opernfestspiele in Glatt, die in den kommenden Wochen unter den Augen der Öffentlichkeit wachsen werden.
Karten im Vorverkauf
Die Aufführungen sind am Freitag/Samstag, 21./22. Juli, und Freitag, 28. Juli. Karten im Vorverkauf gibt es bei den Geschäftsstellen des Schwarzwälder Boten, unter der Ticket-Hotline 0741/7 87 90 oder unter www.schwabo.de/tickets
Weitere Informationen: www.residenzorchester.com
