Sabine Weikum (von links), Pascal Reich, Hartwig Joos und Franz Kern werden bei den Wahlen der Narrenvereinigung Waldgau im Amt bestätigt. Foto: Link Foto: Schwarzwälder-Bote

Versammlung: Freie Narrenvereinigung Waldgau hält Frühjahrstagung ab / Unfall in Leinstetten als Thema

Eine positive Bilanz zog die Freie Narrenvereinigung Waldgau bei ihrer Frühjahrstagung in der Stube der Narrengilde. Die Fasnet ist für sie erfolgreich und, bis auf einen Unfall, reibungslos verlaufen. Oberzunftmeister Franz Kern wurde in seinem Amt bestätigt.

Sulz-Glatt. Die Narrenstube der "Habermarken-Stupfer" im Wasserschloss war gut gefüllt. Zur Frühjahrstagung hatten die neun Mitglieder der Narrenvereinigung (bestehend aus Aichhalden, Alpirsbach, Beffendorf, Bettenhausen, Dornhan, Fluorn, Glatt, Leinstetten und Winzeln) jeweils eine kleine Abordnung entsandt.

Gegründet wurde die Freie Narrenvereinigung Waldgau am 11. Januar 1981 im Gasthaus Krone in Dornhan. Spontan schlossen sich sechs Zünfte als Gründungsmitglieder an. Ziele der Narrenvereinigung sind die Erhaltung, Weiterführung und Wahrung der Fasnetsbräuche in der Raumschaft Waldgau. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, die angeschlossenen Zünfte zu stärken, Erfahrungen auszutauschen und bei Notwendigkeit Terminabsprachen mit anderen Narrenvereinigungen durchzuführen.

Jeder der Zunftmeister hielt in lockerer Runde eine kurze Rückschau. Obwohl das Wetter nicht immer wie erhofft mitspielte, wurde die Fasnet durchweg als gelungen bezeichnet und blieb ohne Zwischenfälle. Lediglich in Leinstetten riss am "Schmotzigen" bei der Proklamation eine starke Windböe ein Podium aus metallenen Gerüstteilen um und verletzte vier Personen, eine davon schwer. Zunftmeister Michael Keim war deshalb froh, dass sie mit einem "blauen Auge" davon gekommen seien.

Kurios verlief die Schlüsselübergabe in Aichhalden. Zunftmeister Klaus Hörl musste sie im Feuerwehrauto vollziehen, da das Mikrophon durch einen Stromausfall nicht funktionierte.

Der Kindernachmittag am Dienstag in Glatt sei stark rückläufig, so Gildemeister Denis Walz, und rechne sich nicht mehr. Die "Habermarken-Stupfer" beabsichtigen deshalb, den Kindernachmittag in den Fasnetssonntag zu integrieren und in Richtung Showtanz etwas auf die Beine zu stellen. Da in der vergangenen Fasnetssaison kein Narrentreffen stattfand, hatte Kassier Hartwig Joos nichts "Großartiges" zu berichten.

Bei den Wahlen wurde das bisherige Gremium in seinen Ämtern bestätigt. Seit 16 Jahren führt Franz Kern aus Beffendorf die Narrenvereinigung als Oberzunftmeister an. Sein Stellvertreter Pascal Reich aus Fluorn-Winzeln fungiert als sein Stellvertreter. Seit 18 Jahren verwaltet Hartwig Joos aus Dornhan die Kasse. Er bat jedoch die Versammlung, sich Gedanken über eine Veränderung zu machen. Letztmals kandidierte Sabine Weikum aus Glatt. Sie hatte vor zehn Jahren das Amt des Schriftführers übernommen.

Extra zur Frühjahrstagung war Berthold Schneider aus Wyhl am Kaiserstuhl als Präsident der Europäischen Narrenvereinigung Baden-Württemberg (ENV) angereist und hielt einen Vortrag über Versicherungen für Vereine. Im Mittelpunkt stand dabei die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG). Die Anmeldung sei für jeden Verein Pflicht und dürfe nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Die Narrenvereinigung beabsichtigt, eine neue Waldgaufahne anzuschaffen. Fraglich ist, ob diese neben den einzelnen Masken der Narrenzünfte auch die Wappen der Ortschaften enthalten soll. Damit die Fahne auch etwas darstellt, soll sie möglichst handbemalt sein. Entwürfe und Angebote sollen bis zur Herbsttagung am 3. November in Alpirsbach eingeholt werden. Das Waldgau-Kameradschaftstreffen am 24. Juni wird ebenfalls in Alpirsbach stattfinden.

Mit einem "Waldgau-Abend" wollen die "Schnecken" aus Bettenhausen am 26. August ihr 33-jähriges Bestehen feiern. Das nächste Waldgau-Treffen der Zünfte wird beim 44-jährigen Bestehen der Narrenzunft Alpirsbach vom 19. bis 21. Januar 2018 abgehalten.