Begeisterte Zuhörer gibt es beim Konzert mit Andreas Fendrich (von links), Naoko Yamauchi-Fendrich und Christof Neundorf im evangelischen Gemeindehaus Sulz. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Begeisterte Zuhörer bei Kammerkonzert / Verdienter Applaus

Von Ingrid Vögele

Sulz. Wenn drei Meistermusiker miteinander konzertieren, bekommt man Wunderbares zu hören. In diesen Genuss kamen viele Besucher und Liebhaber konzertanter, klassischer Musik beim Kammermusikkonzert mit Andreas Fendrich (Violine), Christof Neundorf (Violoncello) und Naoko Yamauchi-Fendrich (Klavier) im evangelischen Gemeindehaus in Sulz.

Der Bogen spannte sich von der Spätrenaissance bis zum Spätbarock. Mit einer Sinfonia des italienischen Komponisten Alessandro Stradella wurde der Abend eröffnet. Über lebhaften Klavierpassagen schwebten zunächst zarte, einfühlsame Klänge von Violine und Cello. Sich im Ausdruck steigernd, kennzeichnete viel Temperament als richtiger Höhepunkt das Ende des Werks.

Eine Sonate für Violine und Cembalo von Johann Sebastian Bach setzte das Programm fort. In den vier Sätzen erlebten die Zuhörer den Kirchenmusiker Bach von ganz anderer Seite. Tänzerisch anmutend, emotional bewegend, das Klavier stellte Stimmungen in den Raum, von der jubilierenden Violine noch unterstrichen.

Mit der "Bergamasca" aus den "Fiori Musicali", den musikalischen Blumen von Girolamo Frescobaldi, vernahmen die Besucher ein Meisterwerk. Es gilt als eines der besten Werke des Italieners. Eine Bergamasca ist eigentlich ein bäuerlicher Tanz, war aber so bearbeitet, dass tänzerische Elemente nur kurz durchblitzten.

Längst hatte sich das Publikum zurückgelehnt und genoss ein perfektes Spiel in stilsicherem Einvernehmen richtiger Musikkünstler.

Ein weiterer Meilenstein der europäischen Musikgeschichte schloss sich mit dem "Wohltemperierten Klavier" von Bach an. Statt der vorgesehenen drei Präludien gab es fünf zu hören. Das kam einer Premiere gleich. Die Noten für die beiden neuen Stücke wurden erst vor Kurzem für Violine und Cello arrangiert. Der Arrangeur, der im Publikum saß, konnte sich so von der richtigen Umsetzung gleich überzeugen.

Bei einer Bach-Sonate mit vier Sätzen war einmal ein melodieführendes Cello über einem Klavier zu erleben, wobei sich besonders der dritte Satz durch seinen ernsten Charakter abhob. Ein fein abgestimmtes Spiel der drei Instrumentalisten in einer Sonate von Georg Friedrich Händel setzte den Schlusspunkt des Konzerts. Mit langem Beifall bekundete das Publikum seine Anerkennung.