Chorprojekt: Ostersingwoche endet mit beeindruckendem Konzert / Laiensänger begeistern

28 Hobbysänger begeisterten auf dem Kirchberg. Das Chorprojekt der Ostersingwoche mit Karl Echle und seiner Frau Claudia erfreute sich auch in diesem Jahr wieder großer Beliebtheit.

Sulz-Kirchberg. Fast war man versucht, sich beim "Halleluja" von Dietrich Buxtehudes Osterkantate "Erstanden ist der heilig Christ" von der Kirchenbank zu erheben. Diese altkirchliche Ostersequenz in der Interpretation durch die Teilnehmer der Ostersingwoche und die Instrumentalisten der Cappella Vivace klang in der gut gefüllten Johanniskirche wirklich erhebend.

Einen Erfolg durften die Laienchorsänger für sich verbuchen. Viel Beifall bekamen die 28 Teilnehmer der Ostersingwoche auf dem Kirchberg bei ihrem Abschlusskonzert. Unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Karl Echle und seiner Frau Claudia aus Freudenstadt hatten die Hobbysänger innerhalb von nur vier Tagen ein reichhaltiges Pensum an sakralen österlichen Melodien einstudiert. Unter den Sängern waren versierte Blockflötisten, die als Trio und zu zweit einige Soli zum Besten gaben. Ein vierköpfiges Ensemble der "Cappella Vivace" aus Rottweil begleitete die Sänger mit Geigen, Cello und Kontrabass.

Karl Echle hatte ein Programm erarbeitet, das sich vielseitig um die ausgewählten Motetten und Arien von Georg Philipp Telemann rankte. Konzentriert zogen die Mitwirkenden mit "Laudate Omnes Gentes" in die Kirche ein. Das gemeinsame Üben und Singen sei in der letzten Woche ganz wichtig gewesen, und jetzt freue man sich auf das Ergebnis, erklärte Pfarrer Matthias Gössling den zahlreichen Gästen. Unter dem Motto "Erstanden ist der heilig Christ" kam ein bunter Reigen österlicher Lieder zu Gehör. Sehr viel Innigkeit und Klangschönheit brachte Claudia Echle in die Arie "Ich weiß, dass mein Erlöser lebt" aus dem "Messias" ein. Einem Lobgesang würdig intonierte der Chor den Psalm 118 "Dies ist der Tag, den der Herr macht". Zwei kompakte Motetten, zwei Blockflötensonaten und die schöne Arie "Laudate pueri Dominum" umschlossen den Telemann-Teil im Programm. Bei John Dowlands "The King of Denmark’s Galiard" zeigte das Blockflötentrio mit Joachim Schott, Lieselotte Kubisch und Elisabeth Meinhardt kunstfertig, wie man die zarten und verhaltenen Flötentöne mit den farbigen und virtuosen Klängen der Orgel verbinden kann.

Ein Höhepunkt war die Sonate in F-Dur für Violine, Cello und Kontrabass von Wolfgang Amadeus Mozart. Mit einer festlichen Einleitung begann das instrumentale Stück, das im Verlauf den sinnlichen Charakter der Barockmusik so richtig zur Geltung brachte. Klangvolumen entfalteten die Sänger bei der dreistimmigen Messe "Missa Civilis" von Johann Valentin Rathgeber. Mit sichtlicher Freude und viel Engagement sang der Chor, angefeuert vom lebhaften Dirigat seines Leiters, die eher schlichten Sätze im "Kyrie" und "Gloria". Erst nach der vom Streicherensemble virtuos präsentierten Mozart-Sonate in B-Dur trug der Chor schließlich die letzten Sätze "Benedictus" und "Agnus Dei" mit sattem Klang vor.

Das fröhliche Osterlied "Gelobt sei Gott im höchsten Thron" von Melchior Vulpius schloss schließlich auch die Besucher mit ein: Bei vier Strophen durfte das Publikum mitsingen. Nur den mittleren Teil übernahmen die Frauenstimmen im Chor. Auch hier hielt Karl Echle alle Fäden in der Hand. An der Orgel sorgte er für einen lebendigen Grund, auf dem sich der gemeinsame Gesang wunderbar entfalten konnte. Dass das Singen wohl harte Arbeit ist, die jedoch einen Riesenspaß machen kann, spiegelte sich in den vor Freude leicht geröteten Gesichtern der Chorsänger wider.