Siegfried König untermalt viele seiner Bilder mit kleinen Geschichten. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Siegfried König zeigt den Wandel im Zeitraum von 90 Jahren / Sportverein will solche Abende wiederholen

Von Ingrid Vögele

Sulz-Bergfelden. "Schee war’s", dieser Meinung waren die Gäste im Sportheim, denn der Sportverein hatte zu einem Vortrag mit Siegfried König eingeladen. Der Name "König" steht für 17 Jahre Sammeln von Schriftgut, Ordnen, Archivieren und kompetentes Wissen über die Dorfgeschichte seit 1900.

Aus rund 400 alten Fotografien stellte er mit 120 ausgewählten Kleinoden den Wandel seiner Heimatgemeinde im Laufe von 90 Jahren vor. Klaus Hilzinger freute sich über das große Interesse an diesem Abend, denn die Plätze reichten nicht aus.

Gleich mit einer Rarität, einer Luftaufnahme von 1926, hatte König die Aufmerksamkeit aller, als er die einzelnen Häuser vorstellte. Weitere Aufnahmen aus den Jahren 1933, 1960 und 2012 zeigten das allseitige Wachstum. Der Kirchenbezirk mit Fruchtkasten, Kirche und altem Schulhaus rief die ersten lebhaften Erinnerungen wach und man konnte nur staunen, als König von 217 Schülern in einem Klassenzimmer berichtete, wie ein Dokument von 1822 verriet.

Der Turnraum erregte allgemeine Heiterkeit, diente er doch dem Gesang- und Musikverein, sowie dem Posaunenchor als Probenraum. Beeindruckende Bilder vom Hochwasser des Mühlbachs zeigten das große Problem für den Ortskern auf, das man durch die Bachkorrektur mit Verdolung löste. Dadurch veränderte sich das Bild vollständig wie auch durch andere gezeigte Baumaßnahmen. Backhaus, später die Wäsche, Molke, Saugässle und Schacht, alles wurde kommentiert und mit dem heutigen Zustand verglichen. Menschen haben es König besonders angetan, immer wusste er eine Begebenheit dazu. Mit Gelächter wurde eine Hochzeitsgesellschaft vor dem Gasthaus "Hirsch" betrachtet, die neben und teilweise hinter der Miste stand mit Pfarrer Ludwig auf deren Mauer, alle überragend. König erklärte, dass der "Hirsch" mit seinem schmiedeeisernen Schild als Schilderwirtschaft eine Beherbergung anbieten konnte im Gegensatz zu den schilderlosen Schankbetrieben.

Ein Höhepunkt war der Schütz mit seinem Zettel, der beispielsweise kundtat, wann der Sportverein seine Weihnachtsfeier abhielt. Bilder zu Festen erheiterten genauso wie die zum Vereinsleben. Man sah beispielsweise den Gesangverein 1933, den Musikverein 1921, den Radfahrverein 1923, verschiedene Mannschaftsbilder des Sportvereins und die Turner. Einzelaufnahmen rundeten den erinnernden Blick auf "Altes und Vergangenes" ab und alles in vergnügter Runde "in Wohnzimmeratmosphäre", wie Hilzinger in seiner Begrüßung verlauten ließ.