Projekt: Neue Situation für Sportvereine und die Stadt

Von Marzell Steinmetz

S ulz. Der Bundeszuschuss für den in Renfrizhausen von vier Sportvereinen geplanten Bau eines Kunstrasenplatzes ist nicht bewilligt worden (wir berichteten). Nun stellt sich die Frage: Kann das Projekt noch verwirklicht werden? Die Finanzierung war auf Fördermittel in Höhe von mehr als 300 000 Euro abgestimmt.

Tobias Nübel vom VfR Sulz will in der kommenden Woche mit Bürgermeister Gerd Hieber und Stadtkämmerer Michael Lehrer darüber sprechen, was aus Sicht der Verwaltung denkbar wäre. Nübel machte deutlich, dass der Eigenanteil der Vereine nicht erhöht werden könne. "Wir sind an die absolute Grenze gegangen", betont er. Unter Umständen müsste deshalb der städtische Kostenanteil aufgestockt werden. Ob das aber der Gemeinderat mitträgt? Im Gremium hat es zum Kunstrasenplatz auch kritische Stimmen gegeben. Wird eine höhere Kostenbeteiligung der Stadt abgelehnt, könnte das Projekt in Renfrizhausen wohl nicht stattfinden, vermutet Nübel. Der CDU-Stadtrat will aber, wie er versichert, jetzt keinen Druck aufbauen, sondern erst einmal die Gespräche mit den Beteiligten abwarten. "Mir ist es wichtig, eine Lösung zu finden, mit der alle leben können", sagt er. Fest steht, dass der VfR zusätzliche Trainingsmöglichkeiten benötigt. "Wir haben alle Mannschaften besetzt", erklärt Nübel.

Die Ablehnung des Zuschussantrags aus dem Bundesprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" hat ihn natürlich enttäuscht. Weil der Kunstrasenplatzes ein Gemeinschaftsprojekt ist, war er guter Dinge, dass das Vorhaben gefördert wird. Zumal auch unter dem Aspekt der Integration: Dazu könne der Fußball viel beitragen, meint Nübel. Er bedauert, dass dies in der Öffentlichkeit so zu wenig wahrgenommen und honoriert werde. Mit Fußball werde viel geleistet, was den Staat kein Geld koste.

Nübel hatte andererseits nicht erwartet, dass das Zuschussprogramm so stark beansprucht wird. Es gingen Anträge für 1000 Projekte ein. Damit reichte der mit 140 Millionen Euro gefüllte Topf bei weitem nicht aus. Nübel hofft, dass alle Beteiligten nun zügig über die neue Situation diskutieren und eine Lösung finden.