Ausstellung: Vielfalt künstlerischer Äußerungen im Wasserschloss in Glatt
Sulz-Glatt. Kunst will erblickt und betrachtet werden. Und wieder waren es viele Blicke, die von der Ausstellung "Kunstblicke" angezogen wurden. Das Wirtschaftsgebäude des Wasserschlosses präsentierte bereits zum siebten Mal die Vielfalt künstlerischer Äußerungen.
Bereits in der Remise und im Eingangsbereich wurden die Besucher von der Schönheit des Holzes überrascht. Neben meisterhaft gedrechselten Objekten machte Flechtkunst aus Weiden, verarbeitet etwa zu einem Insekt, auf sich aufmerksam. Eine Fülle an Farben und Formen nahm den Besucher gefangen, der an der Schwelle zum unteren Raum stehend, zunächst den Blick schweifen ließ.
Der Schwarzwald erschien als großes Thema. Auf Bildern senkten Mädchen mit Bollenhüten verschämt den Blick, während Rehe neugierig die Umgebung betrachten. Moderne Kuckucksuhren und kleine tanzende Schwarzwaldmädchen auf Flaschenverschlüssen runden das Bild ab.
Die Damenwelt zog es zu außergewöhnlichen Handtaschen, gearbeitet aus Leder und Fell. Gartenkugeln und -kränze mit weihnachtlicher Deko können auch im Winter ein Hingucker sein. "Edle Könige", diesen Titel trugen die feinen Figuren als Raumschmuck zurecht.
Tanzen als Kunst zeigen die eingefangenen, auf Leinwand gebannten Bewegungsmomente. An der hinteren Wand hing das Bildnis des im vergangenen Jahr verstorbenen Künstlers Josef Schneiderhan. Berührt blieben die Besucher vor seinen Metallwerken stehen, besonders vor der Skulptur "Behütet, ich folg dir". Arrangiert mit einer weiße Rose, einer brennenden Kerze und dem Schildchen "In memoriam" drückten sie die Wertschätzung seiner Künstlerkollegen aus.
Das Separée war wieder die Fundgrube für modische Hüte und Accessoires. Gleich nebenan führten Filzhausschuhe auf der Treppe zu einer bunten Auswahl an kreativen Fußwärmern.
Wer sich selbst etwas Gutes tun wollte, konnte sich mit Pralinen, richtigen Kunstwerken gleich, selbst verwöhnen. Näharbeiten im Landhausstil mit warmem Kuschelcharakter fanden ihre Liebhaber genauso wie der elegante Designerschmuck daneben.
Der obere Saal gehörte hauptsächlich der darstellenden Kunst. Ein skeptischer Blick oder ein verhaltenes Lächeln von Portraitplastiken aus Schamottmörtel empfing die Besucher, die auch ob der Keramikarbeiten angetan waren. Und dann hatte man Raum und Ruhe, um sich von den Malereien gefangen nehmen zu lassen.
Die Landschaft Namibias, Blüten, stilisierte Menschen, ansprechende Farbkompositionen oder die Leichtigkeit sich bewegender Frauen – alles wurde beim Schauen lebendig, und vieler Feinheiten wurden die Besucher erst beim längeren Verweilen gewahr.
