Sonnenbrillen, Schnorchel, Schlüssel und Schmuck: Das ist nur ein kleiner Teil der Fundsachen im Sulzer Freibad. Foto: Steinmetz

Für liegengebliebene Kleidungsstücke im Freibad interessiert sich kaum jemand.

Sulz - Die Wertsachen werden im Rathaus abgegeben, die Klamotten am Ende der Badesaison in Säcke verpackt und als Kleiderspende dem Roten Kreuz überlassen. Wer noch etwas vermisst, sollte sich sputen. Schwimmmeister Werner Welle will die Fundsachen im Freibad los werden.

Das meiste, was liegen bleibt, sind T-Shirts, Handtücher, Jacken, Schnorchel, Sonnenbrillen und Schuhe. Die Besitzer wollen davon zumeist nichts mehr wissen. Welle hat mal in seiner Anfangszeit als Schwimmmeister in Sulz die Fundsachen ausgestellt – in der Hoffnung, dass sie abgeholt werden. Es habe sich niemand dafür interessiert.

Was er zusammen mit seinem Kollegen Jürgen Bock im Laufe der Saison gesammelt hat, möchte er in den nächsten zwei Wochen entsorgen. Nur Schmuck – Kettchen, Ringe oder Anstecker – behält er etwas länger. Auch verlorene Schlüssel bewahrt er mindestens ein Jahr lang auf, um sie dann aber unbrauchbar zu machen und ebenfalls wegzuwerfen. Für einige der Handtücher hat er eine sinnvolle Verwendung: Welle benutzt sie als Putztücher. Im Fundus sind auch einige Geldbeutel, allerdings ohne Inhalt. Wenn noch Geld drin ist, bringt Welle es sofort ins Fundbüro. Kleidungsstücke sind offenbar entbehrlich, Handys aber nicht.

Da kommt der Besitzer sehr schnell auf die Schwimmmeister zu und fragt, ob sie das Gerät gefunden hätten. Auch eine Frau hatte sich hilfesuchend an Werner Welle gewandt. Sie verlor im Wasser ein wertvolles Kreuz, das sie an einer Halskette trug. Sie hatte Glück: Beim Absaugen hat es Welle noch rechtzeitig entdeckt und konnte es zwei Tage später der Frau zurückgeben. Manchmal werden Wertsachen noch im kommenden Frühjahr bei Reinigungsarbeiten entdeckt.

Welle schätzt, dass etwa fünf Kleidersäcke fürs DRK zusammenkommen. In diesem Jahr habe es eher weniger Fundsachen gegeben. Das sei aber von Jahr zu Jahr verschieden, sagt Welle.

Knapp 80 000 Badegäste waren es in dieser Saison, etwas mehr als im Vorjahr. Welle und sein Kollege machen jetzt das Freibad winterfest. Zusätzliche Arbeit haben sie mit der Minigolfanlage, die nicht mehr weiterbetrieben wird. Die Bahnen sind inzwischen verkauft und abgeholt worden. Die Gebäude bleiben stehen: Sie sollen vorerst als Lager dienen. Welle hat zwar schon Ideen, wie sie anderweitig genutzt werden könnten. Aber das sei noch nicht spruchreif. Das Minigolfgelände wird künftig als zusätzliche Liegefläche zur Verfügung stehen. Der Rasen wird noch in diesem Herbst neu eingesät, auch werden ein paar Tannen gefällt.

Falls sich übrigens noch jemand für Fundsachen interessiert, kann er sich in den nächsten Tagen telefonisch im Freibad melden und auf den Anrufbeantworter sprechen. Welle wird dann zurückrufen.