Pfarrer Lothar Müller informiert die GAL-Gruppe über die Geschichte des Klosters. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Mertes an den Weihern: "Dies hier ist Naturschutz mit der Hand am Arm" / Gastwirte zufrieden

Sulz. Die Herbstradtour der Grün-Alternativen Liste (GAL) Sulz stand unter den Themen Tourismus und Naturschutz. Als erstes Ziel steuerten sie den Kirchberg an.

Lothar Müller, evangelischer Pfarrer und Mitglied der Michaelsbruderschaft im Kloster Kirchberg, informierte die Gruppe bei einer kurzweiligen Führung über die Geschichte des Klosters und erläuterte die Arbeit der Berneuchener Gemeinschaft, die das Kloster betreibt. So sei das Kloster Kirchberg zu einem spirituellen Zentrum geworden, das aus dem ganzen süddeutschen Raum Gäste anzieht. Mit 18 360 Übernachtungen im vergangenen Jahr sei das Kloster Kirchberg der größte Beherbergungsbetrieb der Stadt Sulz. Die Gäste kämen, um das vielfältige Seminarprogramm zu besuchen, oder möchten fern ab vom Alltag Ruhe und Einkehr finden. Aber auch Firmen wie Bosch und Daimler führten auf dem Kirchberg Mitarbeiterschulungen durch.

An den unterhalb des Klosters gelegenen Weihern erläuterten Karl-Heinz Mertes und Herbert Rautenberg die Arbeit des Angel- und Naturschutzvereins Sulz. Die sechs Teiche werden vom Verein seit Jahren gepflegt und betrieben. Großen Wert legt der Verein dabei auf den Naturschutzgedanken. So erfuhren die GAL-Mitglieder, dass in den Teichen die große Teichmuschel und der Bitterling vorkommen – beides Arten, die auf der roten Liste stehen. Karpfen, Zander, Rotaugen und Rotfedern sind die Hauptfischarten, die die Fischer in den Teichen halten, wobei das Hauptziel nicht ist, möglichst viele Fische rauszuholen. Im Vordergrund stehen beim Angel- und Naturschutzverein der Natur- und Landschaftsschutz und der Erhalt der Weiher, die es schon im Mittelalter zur Versorgung des Klosters gab. Karl-Heinz Mertes betonte: "Dies hier ist Naturschutz mit der Hand am Arm. Auf eine Stunde angeln, kommen fünf Stunden Pflege."

Die nächste Station war das Gasthaus Rössle in Mühlheim. Hier wurde die GaL von der Wirtin Ursula Günther empfangen. Sie führt das Gasthaus in der zweiten Generation. Im Jahr 2000 hat sie den Betrieb übernommen und hat sich mit ihrer gut-bürgerlichen Küche in der Region einen Namen gemacht. Darüber hinaus hat sie zehn Gästezimmer, die hauptsächlich durch Arbeiter auf Montage belegt sind. Vom Neckartalradweg profitiere sie dagegen weniger.

Zum Abschluss kehrte die Gruppe im Gasthaus Hecht in Sulz ein. Die Wirtsleute Duschan und Tina Zabcic, die dieses Traditionsgasthaus übernommen und renoviert haben, zeigten sich zufrieden. Ihre acht Gästezimmer seien gut belegt, und die Gaststube sei meist rappelvoll.

Um noch mehr Gäste nach Sulz zu locken, sollte das Angebot nach Meinung der GAL besser beworben und vernetzt werden. Dabei hofft die GAL auf die neu gestaltete Internetseite der Stadt Sulz. Auch solle es am Wochenende für Besucher eine Touristinfo und Anlaufstelle geben.