Helm, Jacke und ab zum Einsatz – Eugen Heizmann ist seit 1973 bei der Feuerwehr. Foto: Cools Foto: Schwarzwälder-Bote

Abschied: Eugen Heizmann blickt auf 30 Jahre als Abteilungskommandant der Stadt Sulz zurück

"Niemals geht man so ganz" heißt es in einem Lied von Trude Herr und das gilt auch für Stadtbrandmeister Eugen Heizmann. Zwar legt er nach 30 Jahren sein Amt als dieser nieder, bleibt aber Kommandant für das Gesamtgebiet der Feuerwehr.

Sulz. "Manchmal ist es schwer, bei der Feuerwehr zu sein", meint Eugen Heizmann und blickt nachdenklich auf seine Hände. In seiner Zeit bei der Feuerwehr hat er vieles erlebt: Erfolgreiche Rettungsaktionen wie auch Dinge, die er am liebsten aus dem Gedächtnis löschen würde, aber nicht kann.

Vor allem die Bahneinsätze – ob Unfall oder Suizid – seien schwer zu verarbeiten. Oder, wenn Menschen betroffen sind, die man gut kennt, die aus der eigenen Feuerwehr-Abteilung sind. "Ein Menschenleben kann man nicht zurückholen", sagt Heizmann mit belegter Stimme, aber gefasst. Er weiß um die Gefahren des Berufs, schließlich widmet er der Rettung von Menschen schon seit 1973 einen Großteil seiner Zeit.

Damals begann er sich als einer der Ersten für eine Jugendfeuerwehr einzusetzen, vorgeprägt vom Vater, der selbst 20 Jahre in der Feuerwehr aktiv war. Von da an ging es weiter von der aktiven Wehr über das Amt als Kommandant der Stadt Sulz bis zur Wahl zum Gesamtkommandanten 1989. Seitdem bekleidet der zweifache Familienvater das Doppelamt.

Den Posten des Abteilungskommandanten Stadt gibt Heizmann bei der Hauptversammlung am kommenden Samstag ab. Gesamtkommandant für die insgesamt 289 aktiven Feuerwehrkräfte bleibt er aber, zumindest noch zwei Jahre. Dann steht die nächste Wahl an.

In seinem Amt war Heizmann vor allem Lenker und Leiter. Während sein Stellvertreter Gert Bornheft zuletzt den Tagesdienst übernahm, navigierte er die Feuerwehr auf verwaltungstechnischer Ebene und mit Blick in die Zukunft. Nur diese Kombination habe es ermöglicht, den Job so lange zu machen. "Die Feuerwehr ist kein Zufallsprodukt. Das will alles sorgsam geplant sein", sagt Heizmann. So kümmerte er sich um die örtliche Ausbildung, die Dienstplangestaltung und die Unterbringung.

Besonders am Herzen habe ihm der Wunsch gelegen, die Mannschaftsstärke der Feuerwehr zu erhalten. Durch die Ausweitung der Tageseinsatzbereitschaft habe Heizmann sogar Kräfte dazugewonnen. Der gelernte Diplomverwaltungswirt arbeitet beim Landratsamt in Freudenstadt und konnte daher im Tagesdienst oft nicht vor Ort sein. Mittlerweile seien die in der Verantwortung, die ihre Arbeitsstelle in Sulz hätten. Oft seien das auch Männer aus anderen Wehren, erklärt Heizmann.

85 Einsätze dieses Jahr

Generell habe sich das Aufgabengebiet der Feuerwehr gewandelt, meint Heizmann. Während es früher überwiegend Brände waren, so rücke man mittlerweile häufiger wegen technischer Hilfeleistungen oder Umwelteinflüssen wie Starkregen aus.

Ebenso werde mehr Einsatz gefordert – ein Grund mehr für eine ordentliche Mannschaftsstärke. "Im ersten Dienstjahr hatte ich 30 Einsätze, in diesem Jahr waren es 85", meint der 58-Jährige. Personalgewinnung sei deshalb sein oberstes Ziel gewesen. Um diese voranzutreiben, habe die Feuerwehr vor vielen Jahren Übungspläne erstellt, bei denen Teams verschiedene Szenarien als Aufgaben vorbereiten, die dann von den Kameraden gemeinsam gelöst werden müssen. Ein anderer wichtiger Aspekt sei nämlich die Kameradschaft, die sich bei gemeinsamen Aktivitäten stärke. "Da sieht man den Verein in der Feuerwehr", meint der 58-Jährige.

Heizmann und Bornheft haben einst gemeinsam angefangen und werden nun gemeinsam aufhören. Bornheft hat die maximale Altersgrenze von 65 Jahren für den Einsatzdienst erreicht. Nachfolger haben die beiden schon organisiert. Diese will Heizmann noch nicht preisgeben. Sie würden sich am 10. Dezember dann zur Wahl stellen.

Heizmanns Sohn ist auch in der Feuerwehr – selbst gewählt, wie der Vater betont. Damit tritt der Junge in die Fußstapfen eines Mannes, der in Sulz in den vergangenen 30 Jahren viel bewirkt hat.