Ein Hornissennest mit interessanten Strukturen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Vortrag: Bernd Franz referiert beim Seniorennachmittag

Sulz-Sigmarswangen. Beim Seniorennachmittag im Sportheim begrüßte Roland Bachmann zahlreiche Besucher. Besondere Grüße galten Pfarrer Thomas Hämmerle und dem Referenten Bernd Franz. Mit einer Andacht eröffnete Pfarrer Hämmerle das Nachmittagsprogramm.

Mit Versen zum November und über Hornissen leitete Otto Bienert über zum Vortrag von Bernd Franz, dem Vorsitzenden des Naturschutzbundes Rottweil und Umgebung. Er ist auch Fachberater für Hornissen und Wespen und immer gefragt, wenn sich in speziellen Situationen Menschen und Hornissen oder Wespen begegnen.

Als erstes berichtete Franz in seinem Bildervortrag über Bienen. Seit Jahrtausenden schon werden ihre Produkte Wachs und Honig genutzt. Eine 6000 Jahre alte Höhlenmalerei in Spanien zeigt einen "Honigjäger". Die Geschichte der modernen Imkerei beginnt im 19. Jahrhundert mit der Umstellung von der Korbimkerei auf Kastenimkerei mit beweglichen Waben.

Mit dem Zitat "Amokwespen, Wespen sind los, Wespen sind aggressiv, gefährlich und dumm" fuhr der Referent fort. Wahr daran sei nur, dass sie stechen. Die richtige Verhaltensweise, beispielsweise ein paar Schritte weggehen, helfe schon. Von den Wespenarten können nur zwei für die Menschen unangenehm werden, die "Gemeine Wespe" und die "Deutsche Wespe". Die geschützten Hornissen sind die größten. Hornissenstiche sind aufgrund des größeren Stachels schmerzhafter, aber das Gift ist mit dem der Wespen und Bienen vergleichbar.

Der einjährige Nestbau der Wespen im Frühjahr erfolgt je nach Art in Erd- oder Baumhöhlen, in Schuppen und Dachböden oder frei hängend an Gebäuden, Sträuchern und Bäumen. Während Bienen ihre Waben aus eigenem Wachs bauen, benützen Wespen Fremdmaterial, zerkaute Holz- und Papierreste, was der Nestfarbe besondere Strukturen gibt.

Den zweiten Teil eröffnete Marga Bienert mit dem Gedicht "Die Wespe". Danach berichtete Bernd Franz über den Nestbau und die Aufzucht der Brut. Im Gegensatz zu den Bienen, die Blütenbesucher und Pollensammler sind, benötigten Hornissen und Wespen eiweißhaltige Nahrung und jagten auch Wespen. Ein Hornissennest im Garten bedeute weniger Wespen ums Haus. Als Anschauungsmaterial zeigte Franz beeindruckend große Hornissennester mit den Waben und Lufttaschen, die zur Isolation dienen. Was tun, wenn sie am Haus oder im Rollladenkasten Nester bauen? Wenn es störend oder gefährlich wird, kann ein Fachmann meist das Nest umsiedeln. Bei frei hängenden Nestern ist es einfacher. Schwierig wird es, wenn ein Volk aus einem Rollladenkasten oder einem Deckenzwischenraum herausgeholt werden muss. Zum Abschluss dankte Roland Bachmann dem Referenten.