Hängerweise Getreide haben Landwirte aus Bergfelden, Mühlheim und Renfrizhausen bis in den frühen Mittwochmorgen hinein von ihren Äckern auf der Mühlbachebene eingebracht. Diesen Ertrag brachten sie zur Klostermühle Lohrmann nach Heiligenzimmern, wo die Ernte gewogen wurde. Den Erlös spendeten die Bauern der Hilfsorganisation "Humedica" für Hilfe am Kap Horn. Foto: Priotto

Landwirte spenden 28 Tonnen Getreide an "Humedica". Aktion von "Pro Mühlbachebene".

Sulz-Bergfelden - Wieviel Getreide geben die Ackerböden auf der Mühlbachebene her? Zahlreiche Landwirte haben ihre Ernte wiegen lassen: 28,5 Tonnen sind dabei zusammengekommen. Den Erlös von 10 900 Euro erhält die Organisation "Humedica".Der Anstoß für die Aktion ging von Roland Frommer von der Initiative "Pro Mühlbachebene" aus: "Wir wollten darauf aufmerksam machen, was für wertvolle Böden wir hier haben", erklärte der Initiator. Von der Resonanz zeigten sich Frommer und seine Mitstreiter Dieter Grabs und Ernst Schmid überwältigt: Etwa 35 Landwirte aus Bergfelden, Mühlheim und Renfrizhausen waren dem Aufruf gefolgt und kamen gestern Nachmittag zur Halle von Martin Schneckenburger nahe Bergfelden.

Die Beteiligung erstaunte die Initiatoren umso mehr, da gerade Haupterntezeit ist. Einige der Landwirte waren am Dienstag bis spätnachts mit Mähdreschern auf ihren Äckern im Einsatz gewesen, andere hatten sogar noch am Mittwoch bis in die Morgenstunden Getreide geerntet – wobei sie selbst staunten, dass die Äcker auf der Mühlbachebene trotz der langen Trockenheit so gute Erträge ergeben haben. "Uns ist es wichtig, diese Fläche weiterhin zu erhalten, um hier Lebensmittel produzieren zu können", bekräftigte Dieter Grabs sein Nein zu einer Daimler-Teststrecke auf diesem Areal.

28,5 Tonnen kamen zusammen

Die Einfuhr dieses Getreides erfolgte jedoch nicht im eigenen Interesse der Landwirte: Nachdem sich alle Traktoren mit Anhängern voll Getreide in einer langen Reihe aufgestellt hatten, fuhren sie nacheinander zur Klostermühle nach Heiligenzimmern. Dort wurde der Ertrag gewogen. 28,5 Tonnen kamen schließlich zusammen. Gemäß den aktuellen Getreidepreisen entspricht dies 10 900 Euro, wobei in dieser Summe auch zusätzliche Geldspenden erhalten sind.

Diese Summe überreichte Roland Frommer am Mittwochabend an Waltraud Walz vom Vorstand der international tätigen Hilfsorganisation "Humedica". Walz, die sich ehrenamtlich im Vorstand der Nicht-Regierungs-Organisation engagiert, dankte den Landwirten für ihre Spende. "Es berührt mich sehr, wenn ich an die hungernden Kinder in Afrika denke, denen die hiesigen vollen Ähren zu Gute kommen", freute sich Walz. Das Geld soll vor allem für Infusionen und die Ernährung unterernährter Kinder am Kap Horn verwendet werden. Dort und in Katastrophengebieten weltweit sind "Humedica"-Ärzte ehrenamtlich im Einsatz, um Menschen zu helfen. Im Herbst ist in Sulz ein Vortrag über die Arbeit der Organisation geplant.