Dieser Aushang hängt derzeit am Bergfelder Kindergarten. Foto: Privat

Aushang am Bergfelder Kindergarten sorgt derzeit für Besorgnis. Polizei weiß von nichts.

Sulz-Bergfelden - Ein Aushang am Bergfelder Kindergarten sorgt derzeit für besorgte Eltern. Ein Fremder soll in Bergfelden ein Kind angesprochen und angeboten haben, es zur Schule zu fahren. Die Facebookseite Blaulicht.info Sulz am Neckar hatte am Mittwochabend zur Vorsicht aufgerufen.

Am Dienstag wurde ein 9-jähriger Junge von dem fremden Mann angesprochen. Wie eine Polizeisprecherin mitteilte, habe der Mann das Kind gefragt, ob er es in die Schule fahren könne. Der 9-Jährige hatte dies aber deutlich verneint.

Bei Kindergartenleiterin Elke Grötzinger steht das Telefon kaum mehr still. Anlass für die Anrufe besorgter Eltern ist ein Aushang am Kindergarten "Storchennest": "Liebe Eltern, wir haben mitbekommen, dass ein Schulkind von einem ›fremden Mann‹ angesprochen wurde. Angeblich wollte der Mann das Kind zur Schule fahren. Bitte halten Sie die Augen offen und reden Sie mit Ihren Kindern".

Damit wollte Grötzinger keinesfalls Angst schüren. "Wir möchten die Eltern lediglich für das Thema sensibilisieren und vorsorglich warnen", meint sie. Die Information sei ihr von Eltern zugetragen worden. "Auf solche Dinge reagieren wir natürlich gleich", ist Grötzinger lieber vorsichtig.

Auch im Kindergarten erinnere man die Schützlinge daran, dass sie nicht mit Fremden mitgehen sollen. Zudem gebe es Listen, in die die Eltern eintragen, wer die Kinder aus dem "Storchennest" abholen darf. Natürlich kenne man die Eltern im ländlichen Raum ohnehin meist persönlich.

Der Kindergartenleiterin ist ein Fall wie dieser bekannt. Schon in jüngerer Vergangenheit seien Kinder von Fremden angesprochen worden. "Wir liegen an einer Durchgangsstraße mit Nähe zur Autobahn", weiß Grötzinger, dass das eine gewisse Gefahr birgt. Auch die dunkle Jahreszeit sei problematisch. Dennoch möchte sie die Eltern beruhigen und dringend vor der Dramatisierung der Nachricht warnen. Wichtig sei eben, mit den Kindern über das Thema zu sprechen und klar zu machen, wie sie sich in einem solchen Fall zu verhalten haben.

Die Polizeisprecherin, selbst auch Mutter, sagte im Gespräch: "Kinder sollten heutzutage für solch ein Thema sensibilisiert sein. Das gehört einfach zur Erziehung dazu. Sobald Gefahr droht, sollen sie laut rufen und vor allem niemals mit Fremden reden oder gar in ein Auto einsteigen." Sollte ein solcher Fall passieren, dann ist es ganz wichtig, dass die Polizei eingeschaltet werde. "Ohne Anzeige können wir nichts machen. Und zur Not ruft man die Polizei lieber zweimal an, als gar nicht."