Künstlerin Christine Speidel und ihr Werk. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Christine Speidel stellt im Wirtschaftsgebäude im Wasserschloss aus

Von Ingrid Vögele

Sulz-Glatt. "Ich male, wie ich sehe und fühle", diese Kurzbeschreibung von Paul Cézanne, hat sich die Künstlerin Christine Speidel aus Horb-Bildechingen zu eigen gemacht.

Auch sie sieht ihre künstlerische Arbeit als kreative Umsetzung verbliebener Eindrücke aus Urlauben und der Umgebung. Ihre Liebe zur Malerei wurde in verschiedenen Malkreisen geweckt und gefördert. Malseminare und der Besuch der Kunstakademie folgten. Ihr Weg führte sie sogar an die Kunstfabrik nach Wien. Künstlerisches Schaffen bedeutet auch Weiterentwicklung, die sie selbst durch den Besuch der "Freien Kunstakademie Tamara Gross" in Calw fördert.

Mehrere Ausstellungen, zur Zeit im Wirtschaftsgebäude des Wasserschlosses, zeugten von der künstlerischen Vielfalt. Betritt man den Raum, so wird der Blick von einer Erinnerung an "Elba" gefangengenommen. Bunte Fischerboote am Strand vor einer ansteigenden Häuserreihe vermitteln warmes südliches Flair. Südfrankreich, die Wachau, das Weinviertel, Eindrücke aus der Toskana, die Bilder bestechen durch Genauigkeit, gepaart mit farbiger Leichtigkeit und Eleganz. Eine längere Betrachtung wert sind auch Heimatmotive wie das Kloster Maulbronn oder die Horber Stiftskirche. Hinterhöfe, Gässchen, das Licht -und Schattenspiel eines Treppenaufganges, immer werden Assoziationen hervorgerufen.

Der Betrachter wird fast automatisch von den Bildthemen weitergelenkt. Große rote Mohnblumen in gespachteltem Acryl laden zum Verweilen ein, genauso wie die Kraft gelber Sonnenblumen.

Milieustudien verdeutlichen unterschiedliche Charaktere, etwa wie einen Maler des Montmartre, der sein Malobjekt, in diesem Fall den Bildbetrachter, selbst genau betrachtet. Tiere, Gefäße, Früchte, immer sind es Aufnahmen eines besonderen Augenblicks, die so wiedergegeben wurden. Farbspielereien, Tusche verläuft in heißen Feuerfarben nach dem Zufallsprinzip und unterstreicht die Gluthitze des Magmas, runden die Ausstellung, hauptsächlich von Aquarellbildern, ab. u Die Ausstellung kann von heute bis zum 9. August, täglich von 13.30 bis 17.30 Uhr besucht werden.