Heide-Marie und Klaus Zeller aus Bergfelden sammeln gebrauchte Sachen für ein Kinderheim in der Slowakei. Viel ist schon zusammen gekommen, über weitere Spenden würden sie sich freuen. Am Freitag fährt ein Lastwagen in den 2600 Kilometer entfernten Ort Medzilaborce. Foto: Steinmetz

Familie Zeller schickt gebrauchte Sachen für ein Kinderheim in der Slowakei auf die Reise.

Sulz - "Das haben wir in den vergangenen zwei bis drei Jahren gesammelt." Klaus Zeller zeigt auf die vielen Kartons und Säcke in der Lagerhalle einer Firma auf Kastell: Sie enthalten Hilfsgüter für ein Kinderheim in der Slowakei.

Bis vor kurzem noch waren die zahlreichen Gegenstände in ihrem Haus in Bergfelden gelagert. Jetzt fanden Heide-Marie und Klaus Zeller einen Sulzer Unternehmer im Industriegebiet, der ihre Hilfsaktion unterstützt und auch den Rotary-Club Freudenstadt dazu bewegen konnte, den Transport in die Slowakei am kommenden Freitag zu sponsern.

Heide-Marie Zeller und ihr Mann haben das Kinderheim in der 3000 Einwohner zählenden Gemeinde Medzilaborce im Norden der Slowakei, ganz in der Nähe der polnischen und ukrainischen Grenze, 2008 besucht. Sie waren erschüttert von den schlechten Zuständen in dieser Einrichtung und der Armut in dieser Region, zu der übrigens auch Kosice, die zweitgrößte Stadt der Slowakei, gehört. Sie ist 2013 zur Kulturhauptstadt gekürt worden. Träger des Kinderheims sind der slowakische Staat und die syrisch-orthodoxe Kirche. Das Geld ist knapp. Die Betreuer und Lehrer müssten mit einem Monatseinkommen von maximal 400 Euro auskommen. Und manchmal falle der Zahltag auch aus, erzählt Heide-Marie Zeller.

In dem Heim für rund 100 Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren fehlt es an vielen Dingen. Die Zellers aus Bergfelden sind ständig, auch außerhalb von Sulz, unterwegs, um für das Kinderheim zu sammeln. Ob Spielsachen, Kleidung für Kinder und Erwachsene, Betten, Geschirr, Nähsachen oder Elektrogeräte: "Wir nehmen alles", erklären sie. Manchmal kaufen sie auch etwas dazu, so kürzlich eine Näh- und Strickmaschine. Beides kann sehr gut in dem slowakischen Heim gebraucht werden. Mädchen erhalten dort die Möglichkeit, eine Schneiderlehre zu absolvieren.

Gern genommen haben die Zellers auch einen Brotbackautomaten, der entsorgt werden sollte. Vieles, was hierzulande auf den Sperrmüll geworfen werde, könne in Medzilaborce noch sehr gut gebraucht werden.

Heide-Marie und Klaus Zeller fuhren 2010 mit einem Transportfahrzeug, gefüllt mit Spenden, in die Slowakei. Im August 2012 legten sie die 2600 Kilometer lange Strecke erneut zurück.

Am kommenden Freitag wird nun ein ganzer Lastwagen mit Hilfsgütern für das Kinderheim geladen. Das Ehepaar Zeller würde sich freuen, wenn bis dahin noch einige Spenden zusammen kämen.

Weitere Informationen: Familie Zeller, Telefon 07454/2 06 93 84, oder E-Mail hmze@googlemail.com