Das Volksbank-Areal bietet eine Chance, die Ortsmitte attraktiver zu gestalten. Foto: Steinmetz

Sanierungsgebiete für Bergfelden und Mühlheim/Fischingen sind beantragt. In den anderen Stadtteilen wenig Interesse.

Sulz - Mit der Ausweisung von Sanierungsgebieten in Bergfelden und Mühlheim/Fischingen sollen deren Ortslagen aufgewertet und gestärkt werden.

In den drei Stadtteilen können innerörtliche private und öffentliche Bauvorhaben mit Mitteln des Landes und der Kommune gefördert werden – vorausgesetzt die Anträge der Stadt, diese beiden Sanierungsgebiete auszuweisen, werden genehmigt. "Die Hausaufgaben haben wir erledigt, wir warten auf den Bescheid", sagt Bürgermeister Gerd Hieber. Doch der dürfte nicht vor April/Mai im Rathaus eingehen. Werden die Anträge positiv beschieden, sind in den drei Ortschaften Informationsveranstaltungen zu den Zuschussmöglichkeiten geplant.

Der Förderrahmen für Bergfelden sowie Mühlheim/Fischingen – diese beiden Orte wurden unter anderem wegen ihrer räumlichen Nähe in ein Sanierungsgebiet zusammengefasst – beträgt nach Auskunft von Hieber jeweils 1,7 Millionen Euro. 60 Prozent zahlt das Land, 40 Prozent die Stadt.

Vorausgegangen war im Stadtgebiet eine Umfrage der Steg Stadtentwicklung bei den Eigentümern. In Bergfelden und Mühlheim habe sich die größte Mitwirkungsbereitsschaft gezeigt, berichtet Hieber. In den anderen sieben Stadtteilen seien die Interessen nicht so gewesen, dass man dort Sanierungsgebiete hätte ausweisen können.

Fischingen ist jedoch dazu genommen worden. Dort gibt es, so Hieber, "städtebauliche Missstände". Vor allem aber müsste die Halle saniert werden. Zuletzt ist das undichte Dach wieder geflickt werden.

Das Dach und die Fensterfront seien die Hauptprobleme, berichtet Ortsvorsteherin Rita Seitz. Die Halle ist immerhin 40 Jahre alt: Energetisch ist hier einiges zu tun.

Eine schlechte Isolierung hat auch das Rathaus. Die Wohnung im Gebäude ist zwar für die Unterbringung von Flüchtlingen renoviert worden, aber eigentlich "nur fürs Auge". Bei der Umfrage der Steg ist von privater Seite "leider nichts zurückgekommen", bedauert Rita Seitz. Trotz der schlechten Bausubstanz vieler Häuser sei das Interesse gering, etwas zu tun. Die Ortsvorsteherin zeigt dafür ein gewisses Verständnis: Trotz Sanierungsmitteln müsse der Gebäudeeigentümer noch Geld in die Hand nehmen. Das sei bei Älteren schwierig.

In Mühlheim soll die Ortsmitte neu gestaltet werden. Was fehle, seien barrierefreie Wohnungen, sagt Ortsvorsteherin Barbara Klaussner. Gedacht wird auch an einen Raum, in dem sich Dorfbewohner treffen und in dem eventuell Mittagessen angeboten werden kann. Dass Mühlheim mit Fischingen als Sanierungsgebiet ausgewiesen werden soll, ist für Barbara Klaussner kein Problem.

Für Bergfelden stellt Ortsvorsteher Martin Sackmann zahlreiche Leerstände und erhöhten Renovierungsstau in vielen Gebäuden im erweiterten Ortskern fest.

Schwerpunkt der Neugestaltung ist das Volksbankareal, das neu überplant werden soll. Hier könnten barrierefreie Wohnungen entstehen. Sackmann ist zuversichtlich, dass Bergfelden im Landessanierungsprogramm berücksichtigt wird. Er sieht diese Fördermöglichkeit als eine große Chance, den Ortskern attraktiver zu machen. Ohne große bürokratischen Hürden könnten private Maßnahmen unterstützt werden. Sackmann: "Dies sind mehr als positive Zukunftsaussichten."

Ursprünglich geplant war, in allen neun Ortschaften gleichzeitig Sanierungsgebiete auszuweisen – allerdings ohne Förderrahmen. Bei Bauvorhaben hätten die Eigentümer dabei steuerliche Vorteile geltend machen können. Für manchen Stadtrat war das zu wenig. Es wurde ein ähnliches Programm gefordert wie für die Sanierungsgebiete in der Kernstadt.