Der Weg Im Baumgarten ist nur gesplittet. Foto: Steinmetz

Weg "Im Baumgarten" in Holzhausen ist in einem schlechten Zustand. Rat diskutiert über "Holzhausen-Ost".

Sulz-Holzhausen - "Es ist ein Sauwetter", leitete Ortsvorsteher Lutz Strobel eine Bekanntgabe ein, die am Dienstag im Ortschaftsrat zu einer längeren Diskussion über "Holzhausen-Ost" führte. Strobel hatte ein Schreiben der Familie Müller Im Baumgarten erhalten. Der Weg liegt im Baugebiet "Holzhausen-Ost", in dem zwar inzwischen zahlreiche Häuser stehen, das aber bis heute noch nicht erschlossen ist. Die Müllers beklagen sich über den schlechten Zustand des lediglich geschotterten Wegs, über Dreck und Matsch vor der Haustür, gerade jetzt wieder nach der Schneeschmelze und dem Regen. Das sei nicht mehr hinnehmbar: "Jedes Mal wird nur gesplittet, und nach vier Wochen sieht es wieder gleich aus. Das Einsplitten der Straße Im Baumgarten verursacht doch auch Kosten." Sie weisen auf Radwege hin. Dass sie asphaltiert werden, sei Standard: "Wir fragen uns, was in einem Wohngebiet Standard ist?"

Die Müllers beantragen eine Splitt-Teerung, da mit der Erschließung von "Holzhausen-Ost" in absehbarer Zeit nicht zu rechnen sei. Und das hängt, wie Strobel erklärte, damit zusammen, dass viele Eigentümer in dem Gebiet keine Erschließungsbeiträge zahlen wollten. Das machte auch die jüngste Umfrage deutlich. Der Gemeinderat hat deshalb die Erschließung des Wohngebiets auf Eis gelegt. Die Stadt erledige dort nur das Notwendigste. Daran werde das Stadtbauamt auch festhalten, teilte Strobel mit.

Doch damit wollen sich die Ortschaftsräte nicht zufrieden geben. "Wir müssen darauf drängen, dass eine Lösung gefunden wird" – ohne dass sie mit der Erschließung von "Holzhausen-Ost" in Verbindung gebracht werde, meinte Heinrich von Stromberg. Er dachte an ein Provisorium mit einem finanziellen Betrag der Anlieger, der später, sollte das Gebiet tatsächlich mal erschlossen werden, von den Erschließungsbeiträgen abgezogen werden könnte.

Strobel hielt nichts von dieser Idee. Es gehe auch nicht darum, wie einige Ortschaftsräte meinten, dass die Stadt beleidigt sei und eine Trotzhaltung einnehme. Vielmehr wolle sie den Druck aufrechterhalten, dass die Anwohner einer Erschließung zustimmten. Der ist zumindest Im Baumgarten groß. Allerdings gibt es in dem Wohngebiet Gärten, die ebenfalls beitragspflichtig wären. Deren Eigentümer, weiß Strobel, wollten nicht, dass ihre Gartengrundstücke Bauplätze werden. Sollten die Gärten von den Erschließungsbeiträgen ausgenommen werden, dann kämen auf die anderen Anlieger höhere Kosten zu. Stromberg hält aufgrund dieser verzwickten Situation die Zwangserschließung für die einzige Möglichkeit. Auf freiwilliger Basis werde man nie alle unter einen Hut bringen.

Darüber wurde allerdings kein Beschluss gefasst. Der Ortschaftsrat unterstützt jedoch den Antrag der Familie Müller und bittet die Stadtverwaltung, die Kosten für eine Spritzteerung Im Baumgarten zu prüfen. Mit den Anliegern soll dann über eine Kostenbeteiligung gesprochen werden. Außerdem möchte der Ortschaftsrat die Erschließung von "Holzhausen-Ost" nochmals mit jedem einzelnen Grundstückseigentümer bereden, auch im Hinblick auf Planänderungen und Kostenberechnungen.