Der Ansturm auf die gebrauchten Räder ist groß: Wer zuerst da ist, kann sich auch sein Wunschrad sichern. Archiv-Foto: Danner Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Seit 25 Jahren organisieren Mountainbiker die Fahrradbörse in Sulz

Eine Skibörse in der Neckarhalle gab es schon. Warum nicht auch eine Fahrradbörse? Ludwig Stiehle ergriff die Initiative: Zusammen mit der ebenfalls von ihm ins Leben gerufenen Mountainbike-Gruppe organisierte er vor 25 Jahren die erste Veranstaltung.

Sulz. Sie fand noch an einem Samstag auf dem Marktplatz statt, später wurde sie mit dem verkaufsoffenen Sonntag des Handels- und Gewerbevereins verknüpft. Die Fahrradbörse ist seither immer eine Attraktion. Im vergangenen Jahr, beispielsweise, haben die Mountainbiker 200 Räder für die Börse angenommen, 160 wechselten die Besitzer. Jedes Mal kamen zwischen 200 und 300 Interessenten. Vor dem Eingang zu den in einem Zaun ausgestellten Rädern auf dem Marktplatz drängen sie sich. Wer zuerst reinkommt, kann sich sein Wunschfahrrad auch am ehesten sichern.

Die Fahrradbörse in Sulz dürfte eine der ersten in der ganzen Region gewesen sein. Wer sich aus finanziellen Gründen kein neues Fahrrad leisten kann, erhält die Chance, für weniger Geld eines zu erwerben. Dahinter steckte, Ludwig Stiehle macht daraus keinen Hehl, auch eine Geschäftsidee. Wer sein altes Rad los wird, kauft sich wieder ein neues.

Mit der Fahrradbörse tun die Mountainbiker aber auch Gutes: Wer nämlich sein Fahrrad zum Verkauf bringt, zahlt eine Standgebühr von drei Euro. Zehn Prozent des Verkaufspreises werden zudem einbehalten. Den Erlös – er liegt zumeist zwischen 500 und 1000 Euro – spenden die Mountainbiker.

Geldbeträge gingen in den vergangenen Jahren unter anderem an den Förderverein Ruine Albeck, an die Grund- und Werkrealschule Sulz für einen Brennofen oder wurden für die Beschilderung der Radwege und, dahin floss die jüngste Spende, die Ausschilderung des Mühlbachhöhenwegs verwendet. So ist in den vergangenen 25 Jahren eine stolze Summe für die Allgemeinheit zusammen gekommen.

Die Mountainbike-Gruppe, die die Organisation der Fahrradbörse übernimmt, trifft sich wieder ab April zu Ausfahrten dienstags und donnerstags auf dem Marktplatz. An den bis zu 40 Kilometern langen Touren nehmen zwischen zehn und 25 Mountainbiker teil. Donnerstags gibt es seit einigen Jahren zusätzlich einen E-Biker-Treff, der ebenfalls gut angenommen wird.

Zum Fahrradbörse-Jubiläum beim verkaufsoffenen Sonntag des HGV am 2. April hat Ludwig Stiehle den zweifachen Trail-Weltmeister Andreas Kromer engagiert. Auf seinem Rad zeigt dieser in einem Parcours mit Paletten und einem ausrangierten Auto halsbrecherische Kunststücke. Es sind drei Auftritte geplant: um 13.30 Uhr, 14.30 Uhr sowie 15.30 Uhr jeweils auf dem Marktplatz.

Wer an der Fahrradbörse verkaufen will, kann seine Räder von 10 bis 12.30 Uhr abliefern. Punkt 13 Uhr startet der Verkauf.