Temperaturverlust wird verringert / Rückblick auf eine ganz schlechte Badesaison / Gebühren moderat angehoben

Von Marzell Steinmetz

Sulz/Dornhan-Bettenhausen. Fast 9000 Badegäste weniger als im Vorjahr: "Die Saison war grottenschlecht", stellte Bürgermeister Markus Huber, Vorsitzender des Fremdenverkehrsverbands Glattal, bei der Versammlung am Dienstag im ehemaligen Schulhaus in Bettenhausen fest. Mit nur 14 729 Besuchern im Glatttalfreibad habe man einen historischen Tiefstand erlebt.

Das lag nicht am Bad, sondern am besonders schlechten Sommer, der auch anderen Freibädern zusetzte. Abgesehen von einem minderschweren Fall von Vanda-lismus – zehn Jugendliche hatten die Badefolie beschädigt – habe es keine besonderen Vorkommnisse gegeben. Die Einnahmen gingen aber spürbar zurück: Sie sanken von 46 000 Euro im vergangenen Jahr auf 29 000 Euro (geplant waren 39 000 Euro) 2014.

Das Personalproblem konnte gelöst werden. Fünf bis sechs Leute hatten sich zu Rettungsschwimmern ausbilden lassen und unterstützten Schwimmmeister Andreas Donay bei der Aufsicht im Bad. Huber hofft, dass sich noch weitere Interessierte finden, um vor allem Vertretungen im Tagesdienst zu bekommen.

Mit einer Beckenabdeckung soll im kommenden Jahr das Glatttalfreibad attraktiver werden. Dadurch kann ein höheres Temperaturniveau erreicht werden. Nachts kühlt das Badewasser um bis zu vier Grad ab. Das war gerade in diesem kühlen Sommer ein Problem. Der Temperaturverlust wird durch die Abdeckung nicht mehr ganz so hoch sein. "Große Einsparungen sind nicht möglich", sagte Huber. Zumindest nicht, was die Kosten fürs Heizöl – sie belaufen sich jährlich auf etwa 5000 Euro – angeht. Andererseits könnten angenehmere Wassertemperaturen mehr Badegäste und damit mehr Einnahmen mit sich bringen.

Die Anschaffung ist im vergangenen Jahr geschoben worden. Diesmal wurden die Investitionskosten in Höhe von netto 45 000 Euro in den Haushalt 2015 eingestellt. Der Förderverein übernimmt davon die Hälfte. Das Geld stehe schon bereit. Die andere Hälfte übernehmen über die Kapitalumlage die Stadt Dornhan (17 000 Euro und die Stadt Sulz (8000 Euro). Der Verband holt nun Angebote ein und erteilt, sofern der Kostenvoranschlag nicht deutlich überschritten wird, den Auftrag zum Kauf.

Weitere große Investitionen sind für kommendes Jahr nicht geplant. Allerdings steht nach Auskunft von Huber ab 2016 die Erneuerung der Beckenauskleidung an. Die letzte Sanierung war 1995. Huber rechnet mit Kosten von rund 100 000 Euro.

Kontrovers wurde über eine moderate Anhebung der Badegebühren diskutiert. Nach dem Vorschlag des Verbands hätten sie Mehreinnahmen von etwa 2000 Euro gebracht. Verzichtet wurde dann auf eine Erhöhung für Kinder und Jugendliche von sechs bis 18 Jahren.

Die Einzelkarte kostet 2015 20 Cent, die Zehnerkarte drei Euro und die Dauerkarte fünf Euro (bis Ende des Jahres gibt es sie aber noch zum gleichen Preis wie 2014) mehr. Der Preis für die Dauerkarte für den Ehepartner bleibt jedoch gleich. Bei drei Nein-Stimmen wurde das so beschlossen.

Den Haushaltsplan verabschiedete der Verbandsversammlung mit einem Gesamtumfang von knapp 310 000 Euro. Davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt 239 000 Euro und auf den Vermögenshaushalt mit den Investitionen und dem Schuldendienst 71 000 Euro. Der Schuldenstand beträgt rund 190 000 Euro, sinkt aber zum Jahresende 2015 auf 163 000 Euro.