Themen für "Sulz engagiert" werden in der Zukunftswerkstatt am 17. Juli diskutiert

Von Marzell Steinmetz

Sulz. "Sulz engagiert" kommt in die Gänge. Waren bei der ersten Lenkungskreissitzung am 16. Mai die Ziele und die Spielregeln für den weiteren Prozess festgelegt worden, wurde es bei der gestrigen Sitzung, was die Themen angeht, schon konkret.

Mit Martin Müller von der Lebenswerke GmbH gibt es einen externen Prozessbegleiter und Moderator. Die Gesamtkoordination hat Sabrina Glöckler, bei der Verwaltung neben dem Ordnungsamt auch zuständig für Bürgerdienste, und Bürgermeister Gerd Hieber, der die Förderung von Bürgerengagement schon bei den Haushaltsplanberatungen im vergangenen Jahr angesprochen hatte, obliegt die Leitung der Lenkungsgruppe.

Diesem Gremium gehören unter anderem Vertreter der Gemeinderatsfraktionen, Ortsvorsteher, Vereine und Institutionen, aber auch Rentner an, die sich einbringen wollen. Zu ihnen zählt sich beispielsweise der frühere Bergfelder Ortsvorsteher Erwin Stocker. Zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements wird ein Budget zur Verfügung gestellt. Das sind momentan 1000 Euro. Größere Ausgaben muss der Gemeinderat beschließen.

Eines stellte Hieber gleich klar: Es gehe ihm vor allem um "gesamtstädtisches Denken" und den gegenseitigen Austausch. Auch soll mit "Sulz engagiert" keine Konkurrenz zu bestehenden Gruppierungen wie etwa zur kürzlich ins Leben gerufenen Initiative "Bürger für Bergfelden" entstehen. Er könnte sich aber durchaus Ergänzungen vorstellen.

Das Bürgerengagement soll institutionalisiert und damit nachhaltig in der Stadt angesiedelt werden. Entsprechend professionell wird der Prozess angegangen. Deshalb ist auch Martin Müller, der noch mehr Projekte mit seinem Unternehmen in verschiedenen Kommunen, unter anderem in Horb, betreut, als Prozessbegleiter geholt worden. Noch sei das Zeitbudget für Sabrina Glöckler bescheiden, doch könne, so Hiebers Angebot, über personelle Verstärkung nachgedacht werden – falls Bedarf da sei.

Und der zeichnet sich nach der Versammlung gestern Abend im Bürgersaal durchaus ab. Rund 30 Interessenvertreter aus der Stadt nahmen daran teil. Hauptthema war die Vorbereitung der Zukunftswerkstatt am Freitag, 17. Juli, ab 18 Uhr in der Aula des Albeck-Gymnasiums. Müller und Sabrina Glöckler forderten die Besucher auf, jeweils fünf Leute dazu mitzubringen. Auf jeden Fall sollten es mehr als 100 sein, die an verschiedenen Tischen mit jeweils einem Moderator miteinander, wie es Müller formulierte, "schimpfen, spinnen, schaffen".

Geschimpft wurde gestern nicht, dafür jede Menge Anregungen vorgetragen. An der Stellwand notierte Sabrina Glöckler folgende Themen für die Diskussionstische der Zukunftswerkstatt mitsamt dem jeweiligen Moderator: Vernetzung der Ortsteile mit der Kernstadt (Frank Börnard), Neckarstrand für Jung und Alt (Birgit Stiehle), Wissen generationenübergreifend sammeln (Gertrud Teller), Zeit-Tauschbörse (Eva-Maria Rettig), Beratungsangebote in der alten Volksschule (Caren Totzauer), Tradition und Senioren (Theo Dittmann), Vereine (Manfred Maier), Willkommenskultur – auch für Unternehmer (Gislinde Sachsenmaier), eventuell kommt noch ein Tisch Soziales/Betreuung/Nachbarschaftshilfe dazu.

Prozessbegleiter Martin Müller veranschlagt für die Zukunftswerkstatt drei kurzweilige Stunden. Auf einer Leinwand werde am Ende das notiert, was auch umgesetzt werden soll. Gebildet werden dann auch Begleitgruppen, die sich mehrmals treffen. Die Zukunftswerkstatt werde einmal im Jahr stattfinden, sagte Müller, der mit dem gestrigen Ergebnis sehr zufrieden war. Weitere Themenvorschläge können aber noch von den Teilnehmern der Zukunftswerkstatt dazu kommen.

Zu den "Spielregeln" gehört, dass die Sitzungen der Begleitgruppen öffentlich sind sowie Verwaltung, Gemeinderat und Bürger vertrauensvoll zusammenarbeiten.