Tanja Mattes erklärt die Blutegeltherapie. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Medizin: Tanja Mattes referiert über alte Heilmethode

Von Ingrid Vögele

Sulz. Im Haus der Betreuung und Pflege Am Stockenberg fand ein Vortrag zum Thema "Blutegeltherapie – eine alte Heilmethode neu entdeckt" statt. Referentin war Tanja Mattes, Heilpraktikerin aus Renfrizhausen. Ihr liege diese Therapie seit vielen Jahren sehr am Herzen, denn sie verwende sie recht erfolgreich, ließ sie wissen.

Ägypter setzten auf Egel

Zunächst ging sie in ihren Ausführungen auf die lange Tradition dieser Heilmethode ein. Grabmalerein belegen laut Mattes, dass bereits die Ägypter um 1500 vor Christus deren Wirkung zu schätzen wussten. Während man früher die Wirksamkeit der Blutegelbehandlung auf den Blutentzug, also einen Aderlass zurückführte, weiß man heute von gerinnungs- und entzündungshemmenden Wirkstoffen, von denen vor allem das Hirudin bekannt ist.

Blutegel gälten als Fertigarzneimittel, und hier zeigte sie die Anforderungen auf, denen sie unterliegen. An Hand eines Bildes erklärte Mattes die biologischen Merkmale des Tieres. Immer wieder klang durch, dass ein Egel eine wahre Apotheke mit einer natürlichen, einzigartigen Wirkstoffkombination sei. Deren heilende Wirkung werde hauptsächlich eingesetzt bei Gelenkschmerzen, Venenerkrankungen, rheumatischen Erkrankungen, Entzündungen der Haut oder zur unterstützenden Behandlung bei Bluthochdruck.

Praktische Durchführung

Bilder, zum Teil aus der eigenen Praxis, zeigten die Anwendung. Klare Aussagen mit Erklärungen gab es auch zu den Grenzen der Therapie. Interessiert verfolgten die Besucher die praktische Durchführung einer Behandlung von der Terminvergabe bis zur Kontrolle am Tag danach. Dazwischen liegen Patientenaufklärung, Überprüfen der aktuellen Laborwerte und Information zu den Tieren vor und nach der Behandlung. Zeit und Ruhe sei mitzubringen. Interessierte Fragen an Mattes zu Behandlungsmöglichkeiten und Kosten rundeten das Thema ab.