Ausschuss: Klärschlammtrocknungsanlage und Flächennutzungsplänen zugestimmt

Von Marzell Steinmetz

Sulz. In den Sulzer Nachbargemeinden Empfingen und Dornhan sind die Flächennutzungspläne geändert worden. Darüber ist der technische Ausschuss am Montag informiert worden.

Die Flächennutzungsplanänderung in Empfingen betrifft den "Heinzelberg", wo sich das Munitionsdepot der Bundeswehr befand. Bisher war es ein Sondergebiet "Klärschlamm- und Hackschnitzeltrocknung", jetzt soll ein Sondergebiet "Innovationscampus" ausgewiesen werden. Verschiedene Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen von der Luftreinhaltung, Wasseraufbereitung bis zu Recyclingsystemen sollen auf dem Gelände entstehen. Energiespeicherung, Energietransport- und optimierung sind weitere Betätigungsfelder.

Wie Sachbearbeiterin Catrin Hils dem technischen Ausschuss erläuterte, sei das Gelände vom Bundesvermögensamt an einen Investor mit einem "schlüssigen Konzept" verkauft worden. Um wen es sich dabei handele, werde nicht genannt.

Nicht zulässig in dem Sondergebiet seien unter anderem Läden, Einzelhandels- und Gewerbebetriebe. Der Ausschuss erhob keine Einwände gegen das Sondergebiet.

Hieber: "Wir müssen uns nicht verstecken"

In Dornhan ist in 34 Punkten der Flächennutzungsplan geändert worden. Großflächiger Handel entstehe dort nicht, teilte Catrin Hils mit. Einwände des Gremiums gab es auch hier nicht.

CDU-Stadtrat Dieter Kopp sah in Empfingen und Dornhan positive Beispiele für Entwicklungen, besonders in Teilorten wie in Marschalkenzimmern. "Das müsste bei uns auch möglich sein", fügte er hinzu.

Bürgermeister Gerd Hieber bemerkte dazu, dass in den Sulzer Ortschaften durchaus Entwicklungsmöglichkeiten ausgewiesen seien. "Da müssen wir uns vor niemandem verstecken", betonte er.

Ein weiteres Thema war die Kanalsanierung in Holzhausen. Dort besteht Handlungsbedarf im Rahmen der Eigenkontrollverordnung. Die Sanierungskosten belaufen sich auf 165  000 Euro. Hinzu kommen 26 000 Euro für Aufgrabungen.

Die Ingenieurleistungen hat das Gremium an das Büro Gauss und Lörcher für knapp 16 000 Euro vergeben. Die Arbeiten beginnen im September, im November sollen sie abgeschlossen werden.

Zugestimmt hat der Ausschuss dem Bau eines Zweifamilienhauses und einer Klärschlammtrocknungsanlage auf dem Birkhof. Dorthin soll künftig der Klärschlamm aus der Fischinger Kläranlage gebracht und nach der Trocknung im Zementwerk Dotternhausen verbrannt werden. Die Schlämme der Kläranlage Bergfelden, die der Abwasserzweckverband Oberes Mühlbachtal betreibt, werden in der bestehenden Anlage auf dem Birkhof getrocknet.

Blockheizkraftwerk mit besserer Leistung

Der Gemeinderat hat vor einer Woche der Erweiterung der Biogasanlage auf dem Birkhof zugestimmt. Dieter Kopp befürchtet nun, dass der Maisanbau zunehmen werde. "Das wirkt sich auf die Jagdpacht aus", meinte er. Baurechtsamtsleiter Michael Gunesch sah dies nicht so. Die Leistung des Blockheizkraftwerks werde verbessert, am "Input" ändere sich nichts, zumal das zweite Blockheizkraftwerk stillgelegt werde. Martin Frey (GAL) begrüßte den Bau der Trocknungsanlage: "Eine Biogasanlage muss die Abwärme nutzen."