Umwelt: Lehrer aus vier Ländern beschäftigen sich mit erneuerbaren Energien und Energiesparen

Sulz/Oberndorf. Internationaler Besuch im Sulzer Rathaus: Die Stadt gab gestern Nachmittag im Bürgersaal einen Empfang für Lehrer aus Bulgarien, Belgien, Spanien und Frankreich. Diese sind Gäste der Beruflichen Schulen Oberndorf/Sulz, die am europäischen "Erasmus+-Projekt" teilnimmt. Dabei geht es um erneuerbare Energien und ums Energiesparen. Die Teilnehmer verständigen sich auf Englisch. Hauptamtsleiter Hartmut Walter begrüßte die Gäste und Gastgeber, stellte kurz die Stadt vor und zeigte auf, was Sulz an alternativen Energien zu bieten hat. Er erwähnte die zwei Flusskraftwerke, von denen das obere der Stadt gehört. Auf vielen gewerblichen und privaten Gebäuden befinden sich Solaranlagen. Zwei Biogasanlagen produzieren nicht nur Strom, sondern verbessern die Energiebilanz durch die Nutzung der Abwärme – zum einen zur Klärschlammtrocknung, zum anderen für die Beheizung der städtischen Schulen und des Freibads. Walter zeigte am Stockhus-Stadtbildes auf das viele Grün um Sulz herum. Die Wälder lieferten regenerative Energien zum Heizen, erklärte er.

Doch auch was Energiesparen angeht, kann Sulz etwas vorweisen. So sind im Stadtkern etliche alte Häuser energetisch saniert worden. Die Direktvermarkter wollte Walter ebenfalls mit einbeziehen: Sie produzierten Lebensmittel vor Ort und ersparten dadurch lange Transportwege.

Das Erasmus-Projekt, das zwei Jahre lang dauert, startete in Belgien. Anschließend waren die beteiligten Lehrer und zwei Schüler in Bulgarien. Zwischenstation ist jetzt Sulz.

Während in Bulgarien die Windkraft im Mittelpunkt stand, geht es in Sulz hauptsächlich um Wasserkraft. Die Lehrer wanderten nach dem Empfang im Rathaus denn auch zum oberen Wuhr, um sich dort über die Stromerzeugung zu informieren. Im Laufe der Woche sind mehrere Arbeitssitzungen geplant, am Schluchsee im Schwarzwald auch ein Gespräch mit einem Experten. Zum Thema Energie werden Filme gedreht, die auf die Homepage der Beruflichen Schulen Oberndorf/Sulz gestellt werden. Sie ist die koordinierende Schule. Insgesamt fördert die EU das Erasmus-Projekt mit 120 000 Euro, davon fließen 24 000 Euro an den Schulstandort Sulz/Oberndorf.

Die Gastgeber haben auch ein touristisches und geselliges Programm vorbereitet. Gestern Abend gab es in Oberndorf an der Berufsschule ein internationales Dinner. Heute wird der Baumwipfelpfad in Bad Wildbad besucht und am Mittwoch die Stadt Rottweil besichtigt. Im Oktober wird das Erasmus-Projekt in Schweden und im kommenden Frühjahr in Frankreich fortgesetzt.