Das Fest findet auf dem Dorfplatz statt. Foto: Huß

Siegfried Dölker lässt von seinem Apfel- und Birnenmost probieren. "Eintracht" singt das "Mettstetter Lied".

Sulz-Dürrenmettstetten - Ein Dorffest unter dem Motto "Mettstett, do bei i dohoam" feiert Dürrenmettstetten anlässlich der Heimattage am Samstag und Sonntag, 24./25. August.

Die örtlichen Vereine, Einrichtungen und Gruppen haben sich viel einfallen lassen, um das Heimattagen-Logo "Hier lebt Heimat" anschaulich zu präsentieren.

Eine der Aktionen ist das Dreschen, früher eine schweißtreibende Arbeit auf Feld und Hof. Karl Wößner zeigt auf dem Dorfplatz, wie das zu Garben gebundene Getreide einer alten Dreschmaschine aus Hirrlingen, die durch einen Traktor angetrieben wird, gedroschen und die Körner in handgewebte Säcke abgefüllt werden.

Das "Mettstetter Lied", von Sängerkamerad Martin Huß 1982 für das damalige Dorffest gedichtet, wird der Männergesangverein "Eintracht" neben weiteren geselligen Liedern zu Gehör bringen. Die Tanzgruppe des Männergesangvereines pflegt das Brauchtum mit schwungvollen Volkstänzen.

Ein alter Brauch in ländlichen Gegenden ist das Mosten. Eigens für das Dorffest sammelte Siegfried Dölker mit seiner Familie im letzten Herbst neun Zentner Äpfel und Birnen von gemeindeeigenen Streuobstwiesen auf und ließ daraus Saft pressen. 180 Liter Apfel- und 100 Liter Birnensüßmost wurden aus dem Obst gewonnen. Die hochstämmigen Streuobstwiesen mit den resistenten Sorten Brettacher, Boskop und Bohnapfel sind charakteristisch für den Ort und haben einen hohen Stellenwert, da sie für das Ökokonto äußerst wertvoll sind. Im Rahmen der Flurbereinigung wurden etwa 250 neue Bäume gesetzt, die zumeist von privater Hand gepflegt werden, worüber Ortsvorsteher Robert Trautwein sehr erfreut ist. "Doch dieses Jahr wird es große Einbußen bei der Ernte geben, der Hagel hat größtenteils die Äpfel zerschlagen", räumt er ein.

Seit Siegfried Dölker den Süßmost in Fässern abgefüllt und im elterlichen Gewölbekeller eingelagert hat, reift das schwäbische Getränk zum Most und wird am Festsonntag zur Verkostung und zur Prämierung präsentiert. Eine Kostprobe des mittlerweile süffigen Getränks lässt Dölker feststellen: "Der Apfelmost wird richtig gut, der Birnenmost ist nur was für harte Männer". Ein besonderes Geschmackserlebnis werden sicherlich die rund 40 Liter Holundersaft-Most ergeben, die er ebenfalls am Sonntag anbieten wird.

Die Most-Prämierung ist ein weiterer Programmpunkt am Sonntag. Dazu kann jeder Besucher, der ein eigenes "Schwäbisches Nationalgetränk" im Keller hat, eine Probe bei der Jury einreichen, die nach einer Verkostung den besten Most auszeichnen wird.

Stolz macht Trautwein, dass viele Mettstetter bereitwillig ihren Urlaub nach dem Dorffest-Termin ausgerichtet haben, und auch der Arbeitsplan ist fast vollständig ausgefüllt. Bei so viel Engagement bleibt dem Ortsvorsteher nur noch festzustellen: "Unser Fest kann kommen".

Seite 2: Programm

Eröffnet wird das Dorffest am Samstag, 24. August, um 16 Uhr mit einem Fassanstich durch Ortsvorsteher Robert Trautwein. Ab 20 Uhr spielt "Rübezahl" zum Tanz auf und ab 22 Uhr wird die "Saloonbar" im alten Farrenstall eröffnet. Am Sonntag, 25. August, findet ein Festgottesdienst um 9 Uhr in der Kirche statt. Zum Frühschoppen um 11 Uhr spielt die Bauernkapelle Böffingen auf, gleichzeitig beginnt der Bauernmarkt auf dem Hof von Otto Steinwand. Gegen 14 und 16 Uhr wird das Schaudreschen gezeigt. Um 14.30 Uhr singt der Männergesangverein, und die Tanzgruppe tritt auf. Um 15 Uhr wird der beste Most prämiert, anschließend tritt die Tanzgruppe noch Mal auf. Zum Festausklang unterhalten ab 17 Uhr die »Oldies« aus Leinstetten.