Timo Harpain (links) hat den Zugführerlehrgang absolviert. Stadtbrandmeister Eugen Heizmann beförderte ihn zum Brandmeister. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Heftige Kritik an der Sparpolitik der Stadt / Ersatz des alten Tanklöschfahrzeugs geschoben

Von Marzell Steinmetz

Sulz-Bergfelden. Bei der Bergfelder Feuerwehr rumort es. Altgediente Feuerwehrmänner machten bei der Hauptversammlung am Freitag in der "Grünen Au" ihrem Ärger über die mangelhafte Ausrüstung der Abteilung lautstark Luft und sparten nicht mit Kritik an der Stadt und ihrer Sparpolitik.

"Ordentliches Werkzeug" fehlt. Da sei es schwer, sich zu motivieren, meinte Abteilungskommandant Timo Harpain. "Wer sein Leben aufs Spiel setzt, sollte eine gute Ausstattung haben. Wenn ich in die Garage schaue, kommen mir die Tränen", sagte er.

In der Garage steht auch das Problem: ein Tanklöschfahrzeug, Baujahr 1976, das eigentlich schon vor zwei Jahren hätte ausgetauscht werden sollen. "Dumm gelaufen", formulierte es Ortsvorsteher und Stadtrat Erwin Stocker. Das Investitionsprogramm der Feuerwehr wurde nämlich auf Eis gelegt. Eigentlich hätte die Stützpunktwehr ein neues Fahrzeug bekommen sollen. In dem Fall wäre das Tanklöschfahrzeug an Bergfelden abgegeben worden. Die Zuschüsse für die Neubeschaffung waren schon zugesagt. "Dann kam die Finanzkrise", so Stocker.

Stocker konnte damit die aufgebrachten Feuerwehrmänner nicht beruhigen. Ehrenkommandant Günter Wößner wollte nichts mehr von Lobeshymnen über die Feuerwehr hören, die den Anschein erweckten, dass alles in Ordnung sei. Im vergangenen Jahr sei der Brandschutz in Bergfelden monatelang nicht gewährleistet gewesen, weil die Fahrzeuge nicht einsatzfähig waren. "Ich weiß nicht, welche Politik die Stadträte verfolgen", wetterte er. Sein Eindruck sei, dass Abteilungen in der Nähe der Stützpunktwehr Sulz aufgelöst werden sollen.

"Wir können in die Hände nehmen, was wir wollen – alles Schrott", ärgerte sich Klaus Schaible über nicht funktionierende Geräte. Auch monierte er, dass er auf seine Anfrage keine Antwort erhalten habe, warum die alten Feuerwehrschläuche ausgemustert werden sollen. Das war ein weiterer Kritikpunkt: Die Bergfelder hätten die Schläuche gern behalten, zumal sie in Ordnung seien.

Die neuen Schläuche seien aus Sicherheitsgründen angeschafft worden, teilte dazu Stadtbrandmeister Eugen Heizmann mit. Ortsvorsteher Stocker zeigte Verständnis für diese Maßnahme. Passiert etwas, wenn ein alter Schlauch zerreißt, müsse jemand den Kopf hinhalten. Die Ausstattung, die der Bergfelder Feuerwehr zustehe, sei in Ordnung, unterstrich er.

Heizmann wies darauf hin, dass das Bergfelder Tanklöschfahrzeug wieder einsatzfähig sei. Gleichwohl sei es keine Dauerlösung. Das für zwei Jahre ausgesetzte Investitionsprogramm der Feuerwehr müsse wieder in den Haushaltsplan aufgenommen werden.

Zudem habe es im vergangen Jahr so viele Reparaturen gegeben wie in seiner ganzen Dienstzeit noch nicht. 2011 stünden nun Geräteprüfungen an. Es sei nicht einfach, die Kosten im normalen Feuerwehrbudget unterzubringen.