Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers verstärkt seine Chefetage: Friedrich Kummer ist im Präsidium für den sportlichen Bereich zuständig, Ingo Kochsmeier kümmert sich ums Sponsoring.
Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers verstärkt seine Chefetage: Friedrich Kummer ist im Präsidium für den sportlichen Bereich zuständig, Ingo Kochsmeier kümmert sich ums Sponsoring.
Stuttgart - Wegen Überfüllung musste bei den Präsidiumssitzungen von Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers zuletzt nicht geschlossen werden. Jetzt bekommen Präsident Rainer Lorz und seine Mitstreiter Niko Kleinmann und Hans-Joachim Zumsande in der Chefetage Verstärkung: Friedrich Kummer (54) ist für den sportlichen Bereich zuständig, Ingo Kochsmeier (44) kümmert sich ums Sponsoring. „Wir haben zwei ausgewiesene Persönlichkeiten gewinnen können“, sagte Präsident Rainer Lorz. Und auch der Aufsichtsratsvorsitzende Christian Dinkelacker freute sich über die Zugänge: „Dadurch haben wir uns klar professionalisiert.“
Wobei Kummer ein Rückkehrer ist. Was zumindest auf den ersten Blick etwas verwundert. Er war bis 2007 im Aufsichtsrat der Blauen, rückte dann als ehrenamtlicher Schatzmeister ins Präsidium auf, aus dem er dann am 9. November 2010 zurücktrat. Aus beruflichen und familiären Gründen, außerdem fühlte er sich in dem Gremium unter dem damligen Chef Edgar Kurz isoliert. Hintergrund: Kummer hatte sich gemeinsam mit dem damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Lorz auf die Seite von Sportdirektor Michael Zeyer geschlagen. Der warf später, von den Grabenkämpfen zermürbt, das Handtuch, ist nun aber wieder im Amt und freut sich auf die Zusammenarbeit: „Ich sehe mich nicht als Alleinherrscher, deshalb ist es gut, wenn Dinge hinterfragt werden“, sagte Zeyer. Lorz ergänzte: „Frieder Kummer hat einen fachlich klaren Blick, er ist für das Vieraugenprinzip genau der Richtige.“
Dass Kummer als damaliger Finanzchef einige Verträge zu großzügigen Konditionen absegnete und zur finanziellen Schieflage beitrug, will bei den Kickers keiner mehr thematisieren. Dinkelacker sagt nur so viel: „Das ist die halbe Wahrheit. Wir können sehr gut differenzieren, wer damals alles beteiligt war, und sind in bestem Einvernehmen auseinandergegangen.“ Im Übrigen habe Kummer große Verdienste beim Aufbau der Mannschaft nach dem Absturz in die Regionalliga 2009.
Deshalb ist es kein Zufall, dass Kummer sein Comeback nun im Ressort Sport feiert, das zu dem ehemaligen Verbandsligaspieler des SV Rot besser passt als die Arbeit mit Zahlen. „Ich freue mich, wieder an Bord zu sein. Meinen Fokus lege ich auf den Drittliga-Klassenverbleib des Profiteams und den Aufbau des Nachwuchsleistungszentrums“, sagte Kummer, der sich vor kurzem beruflich neu orientierte und nun Vorstand des Software-Unternehmens Jobhub AG ist.
Von Ingo Kochsmeier erwarten die Blauen Impulse bei der Gewinnung und Betreuung von Sponsoren. Das Mitglied der Geschäftsführung der mh plus Krankenkasse wird zum einen der Verbindungsmann von Vermarktungspartner Ufa ins Präsidium sein. Zum anderen soll er als Ansprechpartner für die Sponsoren fungieren und neue Partner auch über die Emotionen einfangen – was nach dem Abgang von Jens Zimmermann als Geschäftsführer zu selten gelang.
Unterdessen bestreitet das Drittligateam an diesem Samstag (14 Uhr) ein Testspiel bei Oberligist FK Pirmasens. Es fehlt Offensivmann Gerrit Müller, der nach seiner Stauchung im Sprunggelenk am Montag wieder ins Training einsteigen wird. Klar ist auch, dass Randy-Edwini Bonsu einen Vertrag bei den Blauen unterschreibt, sobald er eine Aufenthaltsgenehmigung erhält. Ebenso verpflichtet wird Innenverteidiger Maximilian Hoffmann (zuletzt Union Berlin II). Er soll zunächst im Oberligateam von Trainer Jürgen Hartmann eingesetzt werden.
