Nach Vorfall am "Tag der Bundeswehr" klagen Betroffene vor Stuttgarter Landgericht gegen Deutsche Friedensgesellschaft.

Stuttgart/Stetten a.k.M. - Durften Kriegsgegner Bilder von Kindern veröffentlichen, die bei einem Bundeswehrtag Waffen in der Hand halten? Vor dem Landgericht Stuttgart klagt eine betroffene Familie gegen die Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), die solche Fotos veröffentlicht hatte.

Beim Bundeswehrtag in Stetten am kalten Markt (Kreis Sigmaringen) sollen Soldaten im Juni 2016 Handfeuerwaffen an Kinder weitergegeben haben, was der Verband scharf kritisierte. Die DFG-VK dokumentierte dies mit Fotos, die sie veröffentlichte.

Die abgebildete Familie wehrt sich gerichtlich und klagt auf Unterlassung der Verwendung der Fotos, wie das Gericht bestätigt. Laut DFG-VK wird darüber hinaus Schadenersatz verlangt. Ob es bei der Verhandlung am Dienstag zu einer Einigung kommt, ist laut dem Gerichtssprecher unklar.

"Müssten die Fotos aus der Öffentlichkeit verschwinden, würde damit eine wichtige Debatte unterdrückt", sagte der Landesgeschäftsführer der DFG-VK, Roland Blach, vorab.

Das Bundesverteidigungsministerium hatte seinerseits bereits kurz nach dem Vorfall im Juni Konsequenzen gezogen: Am "Tag der Bundeswehr" soll es in den Kasernen keine Waffen zum Anfassen mehr geben.