Mittelalterliches Spektakel war rund um das Rathaus in Straßberg geboten. Viele Besucher lockte das an. Foto: Born

Sechste Auflage des Männergesangvereins voller Erfolg: Tapfere Recken kämpfen mit ihren Schwertern.

Straßberg - Der Männergesangverein "Liederkranz" hat am Wochenende das Rad der Geschichte zurück gedreht und die Besucher mit auf eine faszinierende Zeitreise ins Mittelalter genommen.

Bei schönem Sommerwetter, das sich pünktlich zum Beginn der Veranstaltung einstellte, gestalteten sich die sechsten Straßberger Ritterspiele zu einem herausragenden Erlebnis in der geschichtsträchtigen Schmeientalgemeinde.

Stimm- und wortgewaltig, wie es sich für ein Mittelalterfest geziemt, war die Eröffnung vor dem historischen Rathaus, das eine prächtige Kulisse für das mittelalterliche Spectaculum bildete. MGV-Chef Garry Ortel hieß die Gäste willkommen, bevor Bürgermeister Markus Zeiser das erste Fass Bier anstach. "Dass wir in Straßberg gut festen können, ist weithin bekannt", betonte der Schultes und eröffnete nach einem kräftigen Schluck des edlen Gerstensaftes die Ritterspiele.

Der stilecht gewandete Männergesangverein und die Spielleute "Tinitus Interruptus" umrahmten mit passenden Liedern die Eröffnungszeremonie. Danach bat Marktvogt "Tomberg von der Heyde" die Marktbeschicker vor das Rathaus und ermahnte sie, nur gute Ware feil zu bieten. Der mittelalterliche Markt rund um das Rathaus verzeichnete danach viel Zulauf. Küfer, Lederer, Schmied, Seiler, Korbflechterin und Seifensiederin ließen sich bei der Arbeit über die Schulter schauen. Umlagert waren auch die Stände mit Gewürzen, Tierfellen, Geschenkartikeln, Süßigkeiten und Obst. Die Kinder durften sich bei Lederarbeiten betätigen.

Das Hauptgeschehen spielte sich jedoch auf dem Turnierplatz vor dem Rathaus ab. Die "Vasallen von Hohenberg" schickten edle Recken zum Schwertkampf in die Schranken und lieferten sich packende Duelle. Markige Sprüche und spektakuläre Kämpfe begeisterten das Volk, als die "böse" Gräfin vom Hoiberg ihre verdiente Strafe bekam. Der "Soldaten- und Bauerntross zu Saulgau" bot bei seinen Vorführungen einen Einblick in die Zeit der Landsknechte.

Was wäre ein Mittelalterfest ohne authentische Musik. Die Spielleute "Tinitus Interruptus" ließen Dudelsäcke, Pfeyffen, und Trummen erschallen und begeisterten mit Vaganten- und Lumpenlieder aus alten Zeiten: einer der vielen herausragenden Programmpunkte. Auch die Rathaustanzgruppe Weingarten lieferte mit ihren Tänzen einen farbenprächtigen Anteil zum Gelingen des Festes.

Ein Gang durch das Ritter- und Landsknechtslager bot interessante Einblicke und vervollständigte die Zeitreise. Ständig von Schaulustigen umlagert war der Holzbadezuber des Männergesangvereins. Züchtig im Badehemd, dazu ein kühles Getränk, genossen einige das Bad im wohlig warmen Wasser. Viel mittelalterliche "Kurzweyl" bot der Gaukler Tomberg bei seinen Possenspielen, wobei er die Besucher mit einbezog. Schöne Preise gab es bei der Tombola zu gewinnen.

Auch die Führungen durch den "Straßberger Arrest" gestalteten sich wieder hoch interessant. Dieter König berichtete aus früheren Zeiten, als es in Straßberg ein Oberamt gab und die beiden düsteren Gefängniszellen noch ihren Zweck erfüllten. Der krönende Abschluss des ersten Tages war die faszinierende Show des Feuerkünstlers "El Fuego", der, umjubelt von den Zuschauern, gewaltige Feuerstöße in den Straßberger Abendhimmel schleuderte.

War schon der Samstag gut besucht, so wurde das am Sonntag noch übertroffen. Vor allem zur Mittagszeit. Mit gebratenen Forellen, Hexenwürsten, Eintopf und Apfelküchle standen kulinarische Köstlichkeiten auf dem Speisezettel. Die Vorführungen am Nachmittag verzeichneten nochmals einen großen Besucherandrang. Die Verantwortlichen des Männergesangvereins, den bei dieser Veranstaltung der Burgnarrenverein unterstützte, waren mehr als zufrieden.