Bei "Frau Lehrerin" herrscht strenge Disziplin. Fotos: Scharofsky Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Beim Bürgerball des Burgnarrenvereins wird nach allen Seiten ausgeteilt / Pfannen statt Glocken

Von Wolfgang Born

Die Krönung der Straßberger Dorffasnet war der Bürgerball des Burgnarrenvereins: Im Jubiläumsjahr präsentierte der Verein ein begeisterndes närrisches Feuerwerk, das gespickt war mit originellen Programmpunkten.

Straßberg. Schon beim Einmarsch zum Bürgerball ernteten die Burgnarren und Burgfalken, angeführt vom Musikverein, Applaus: Burgvogt Oliver Frahm und der entmachtete Schultes Markus Zeiser begrüßten das Publikum, ehe zwei alte Bekannte der Straßberger Fasnet, nämlich Susi Buck und Birgit Posch, nach ihrer sportlichen Aufwärmstunde vor allem die Männer ins Visier nahmen, die sich einiges anhören mussten.

Schlag auf Schlag ging es weiter: Frahm versorgte das Publikum mit den nötigen Infos und in den Umbaupausen hielten die "Besenkracher" mit Schunkelrunden die Stimmung in der gut besuchten Schmeienhalle hoch. Danach wirbelte die Garde der Schmeienhexen zu fetziger Musik über die Bühne – ein vielumjubelter Auftritt der Mädchen, die zu Recht mit tosendem Beifall verabschiedet wurden.

Nachdem die beiden Sizilianer Mario und Luigi (Matthias Schuth und Torben Wissmann) im vergangenen Jahr über "nix Amore" in Italia geklagt hatten, galt ihr Interesses nun den Straßberger Frauen. Doch auch dort erzielten sie nicht den erhofften Erfolg. Danach brüstete sich der durstige Bert (Michael Gompper) mit seiner Trinkfestigkeit, die kräftig zum finanziellen Erfolg der Straßberger Gaststätten beitrage.

Das dreistündige Non-stop-Programm präsentierte danach mit Mike Müller ein "Urviech" der Straßberger Fasnet. Vor allem die Frauen bekamen von ihm ihr Fett weg. "Do schläfst neba am Schlößle ei ond wachst neba ara Ruine auf." Sogar Schlagerqueen Helene Fischer fand keine Gnade: "Wenn mei Frau vo der a CD neiduat, sehn i mir regelrecht einen Tinnitus herbei." Seine mit Pointen gespickte Büttenrede erntete Lachsalven zuhauf und war einer der Höhepunkte des Abends.

Natürlich präsentierte sich auch der Burgnarrenverein selbst: Alle Vorstands- und Ausschussmitglieder hatten sich zur Schulstunde bei der Frau Lehrerin (Linda Boos) eingefunden. Was dort abging, erinnerte stark an die Lümmel von der ersten Bank. Die chaotische Klasse brachte die Lehrerin fast zur Verzweiflung.

Danach gab Michael Gompper seine Ansichten über die Liebe preis. Knalleffekt des Abends war der Auftritt der Feuerwehrkameraden. Auf das Lied "Die Glocken von Rom", das die Floriansjünger auf Pfannen spielten, folgte "Hulapalu" – die Schmeienhalle bebte.

Blasmusiklegende Ernst Mosch (Mike Müller) und seine Egerländer aus den Reihen des Musikvereins rissen mit dem "Schwäbischen Mostlied" das Publikum zum krönenden Abschluss eines gelungenen Programms von den Stühlen, ehe sich zum großen Finale nochmals alle Akteure auf der Bühne versammelten, um den verdienten Beifall und die Jahresorden entgegen zu nehmen. Danach waren die "Besenkracher" am Zug. Die Party-Band aus Waldhausen sorgte mit flotter Musik für ein volles Tanzparkett.