Hightech in Straßberg: die AID Diagnostik Foto: Schwarzwälder-Bote

Seit Ende der 1980-er Jahre hat sich in der Labordiagnostik einiges

Seit Ende der 1980-er Jahre hat sich in der Labordiagnostik einiges getan. Ein Unternehmen, das wesentlich mitverantwortlich ist, ist die AID Diagnostika GmbH aus Straßberg, die 25 Jahre alt wird.

Wie anspruchsvoll das ist, was seit 25 Jahren in der Firma AID Diagnostik geleistet wird, zeigen die Bezeichnungen der Technik, mit der das Unternehmen führend ist: Angefangen hat es mit der klassischen "Westernblot-Streifen-Technologie", die heute von "Line-probe-Assays" sowie "Arrays im 96-well-Format" abgelöst und mit "ELISpot" ergänzt wurde. Ein Schwerpunkt liegt auf der Bildanalyse, die zunächst mit einfachen Scannern und dazugehöriger Auswertungs-Software geleistet wurde. Heute ist der patentierte Fluoreszenz-ELISpot Stand der Technik – er ermöglicht es, bis zu drei Farben zu analysieren.

Mit ihren Ideen trägt die Straßberger Firma dazu bei, dass bestimmte Antikörpermuster heute überhaupt nachgewiesen und Genotypen charakterisiert werden können: ohne viel Aufwand, selbst bei erheblichem Probenumfang.

Dass so viele der heute üblichen Standardanwendungen aus dem Haus AID stammen, liegt einerseits an der Vielseitigkeit des international tätigen Unternehmens, andererseits daran, dass dort Automation und Datensicherheit von Anfang an großer Wert beigemessen wurde.

1994, als die Automation der Labordiagnostik noch in den Kinderschuhen steckte, gelang den Straßbergern mit der ersten automatischen Auswertung der Westerblot-Streifen ein Meilenstein. In den folgenden Jahren widmete sich der promovierte Biologe und Unternehmensgründer Volkmar Schöllhorn mit seinen Kollegen der Entwicklung von PCR-Systemen, über die Erreger, Resistenzen und genetische Polymorphismen nachgewiesen werden können.

Das Spektrum der diagnostischen Produkte, die AID anbietet, reicht von Testkits bis zu automatischen Auswertsystemen und der dazugehörigen Software, die im biologischen und medizinischen Umfeld Anwendung finden. Für einige der Verfahren hält die Firma auch nationale und internationale Patente.

Gemeinsam mit Partnern hat AID Nachweismethoden zur Marktreife gebracht, die in zahlreichen Laboren regulär angewendet werden. So forschte das Unternehmen mit der Universität Zürich zum Thema Antibiotika-Resistenzen – eine Problematik, die insbesondere bei Krankenhaus-Hygienikern immer mehr in den Fokus rückt – und erarbeitete mit der Charité Berlin ein neues Verfahren zur Diagnostik von Humanen Papillomviren (HPV).

Die Anwendung der automatisierbaren HPV-DNA-Arrays in der Praxis wird nicht mehr lange auf sich warten lassen: Statt der bisher üblichen Zytologiekontrolle einmal im Jahr sollen sich Frauen im Rahmen der Krebsvorsorge künftig auch für einen HPV-Test entscheiden können, der in bestimmten Intervallen durchgeführt wird.

Da Labordiagnostik auf der Höhe der Zeit ohne ständige Innovation nicht mehr denkbar ist, haben die Straßberger mit der Uni Homburg zuletzt den Borrelien-ELISpot mit einem Drei-Farben-Assay für polyfunktionale T-Zellen weiterentwickelt.

Aktuell forscht AID zu Krebs-Genen sowie Mutationen im Tumorgewebe und arbeitet an einem Nachweis speziellet Proteine zur Charakterisierung sogenannter zirkulierender Tumorzellen respektive mit Stammzellen für die personalisierte Therapie. Auch in Zukunft wird Straßberg – so lautet das erklärte Ziel des Unternehmens – eine feste Größe in der Labordiagnostik weltweit sein.

 www.aid-diagnostika.com