Mike Müller in der Bütt: Diesmal begeisterte er als Vikar. Foto: Schwarzwälder-Bote

Burgnarrenverein: Temporeiche Show beim Bürgerball reißt die Zuschauer von den Sitzen / Mit Helene Fischer im Schlagerhimmel

Das herausragende Glanzlicht der Straßberger Dorffasnet war einmal mehr der Bürgerball des Burgnarrenvereins Straßberg. Die Akteure präsentierten ein begeisterndes närrisches Feuerwerk, gespickt mit originellen Programmpunkten.

Straßberg. Schon beim Einmarsch des Musikvereins, der Burgnarren und Burgfalken aus Straßberg klatschten sich die Gäste des Bürgerballs in der voll besetzten Schmeienhalle warm. Wie sich herausstellen sollte, versprachen Burgvogt Daniel Nagraszus und der entmachtete Bürgermeister Markus Zeiser nicht zu viel, als sie dem Publikum schöne närrische Stunden ankündigten, denn was folgte war ein bunter Reigen, bei dem Augen und Ohren etwas zum Genießen hatten:

Die Ebinger Showtanzgruppe Concordia – zehn junge Damen, unterstützt von zwei Tänzern – legten einen flotten Tanz aufs Parkett, ehe es tänzerisch mit den Gardemädchen der Straßberger "Schmeia-Hexa" weiterging – ein viel beklatschter Auftritt in der prächtig dekorierten und gut besuchten Schmeienhalle. Nonstop ging es mit vier "Urgesteinen" der Straßberger Fasnet weiter: Die Schlager-Queens Helene Fischer (Birgit Posch) und Andrea Berg (Susanne Buck) präsentierten sich vieldeutig als Marionetten, denen DJ Ötzi (Christian Ortel) und Jürgen Drews (Garry Ortel) die Bewegungen vorgaben und zeigten, wie man originelle Ideen perfekt umsetzt. Das begeisterte Publikum schwebte derweil im Schlagerhimmel.

Mike Müller nimmt seine Schäfchen ins Gebet

Danach kündete Burgvogt Daniel Nagraszus, der durch das Programm führte, mit Mike Müller einen weiteren herausragenden Straßberger Fasnachter an. Diesmal trat Müller als neuer Straßberger Vikar in die Bütt. Nachdem er seine Schäfchen ins Gebet genommen und dabei reichlich Lokalkolorit versprüht hatte, startete er mit einigen Würmern ein Experiment: Alle Würmer steckte er in Glasröhrchen, die unterschiedliche Stoffe enthielten. Nur der Wurm im Wasser überlebte, was bewies: "Wer säuft und raucht, bekommt keine Würmer".

Nach diesem mit tollen Pointen gespickten Auftritt berichtete "Röschen" Andrea Löffler von ihrer verzweifelten Suche nach einem heißen Höschen. Weil es nirgends zu finden war, startete sie Plan B und präsentierte sich im selbst geschneiderten Outfit. Tolle Koordination und Konzentration verlangte danach der umjubelte Auftritt von sechs Straßberger Fasnetsfreunden: Daniel Maag, Torben Wissmann, Matthias Schuth, Severin Mader und Fabian Gut und Garry Ortel spulten nebeneinander gleichzeitig jeweils verschiedene Bewegungsabläufe ab, die trotzdem nicht miteinander kollidierten. An Tempo und Grazie kaum zu überbieten war die Aufführung der Showtanzgruppe "Marylin" aus Albstadt. Die charmanten Tänzerinnen in ihren sexy Outfits rissen das Publikum zu Beifallsstümen hin mit ihrem Showtanz der Extraklasse. Wie gewohnt ließ es sich auch der Ausschuss des Burgnarrenverein nicht nehmen, den Bürgerball mit einem gelungenen, gut einstudierten Tanz zu bereichern.

Danach heizte der Musikverein dem Publikum ein: Alte und neue Fasnetslieder ließen alle von ihren Plätzen aufspringen, singen und schunkeln. Was dann folgte, war der absolute Höhepunkt des Abends: Die Sirene alarmierte die Straßberger Feuerwehrkameraden, die zu ihren Utensilien rasten und die Bühne stürmten. Nach dem kurzen Einsatz entledigten sich die Floriansjünger ihrer Arbeitsjacken und zeigten sich danach unter dem Johlen der Zuschauer mit nackten Oberkörpern. Tänzerisch und turnerisch war alles perfekt vorgetragen – sogar Sprünge aus großer Höhe in die auffangbereiten Arme der Kameraden waren eingebaut: Kein Wunder, dass die Halle bebte.

Zum großen Finale versammelten sich alle Akteure auf der Bühne, um den verdienten Beifall und die Jahresorden entgegen zu nehmen, ehe die Tanzband "Dance Hour" für ein volles Tanzparkett sorgte.