Keinen Grund, nicht zu strahlen, hat Markus Zeiser: Für den neuen Bürgermeister von Straßberg hat die Herausforderung auf dem Chefsessel im Rathaus gut begonnen. Foto: Holbein Foto: Schwarzwälder-Bote

Straßbergs neuer Bürgermeister Markus Zeiser zieht ein erstes positives Fazit / Viel geleistet

Von Christoph Holbein

Straßberg. Rund fünf Monate ist er im Amt: der neue Bürgermeister von Straßberg. "Die Zeit ist wahnsinnig schnell vergangen", sagt Markus Zeiser. Und noch immer "macht die Aufgabe sehr viel Spaß": "Straßberg ist eine tolle Gemeinde, und ich habe einen der schönsten Jobs der Welt."

Noch keine Minute hat Markus Zeiser seit seiner Wahl zum Bürgermeister von Straßberg bereut: "Ich bin positiv beeindruckt. Die Mitarbeiter im Rathaus haben mich super aufgenommen, ebenso der Gemeinderat und die gesamte Kommune." Das Team im Rathaus sei hervorragend: "Es herrscht hier ein kollegiales und freundschaftliches Verhältnis. Wir haben relativ viel in den vergangenen Monaten geleistet. Es ist eine sehr arbeitsintensive Zeit, die den Spagat zwischen Familie und Beruf erfordert."

Das Einführen der Ganztagsbetreuung im Kindergarten war eine erste Aufgabe, die Zeiser zu lösen hatte. Zudem hieß es, im Bereich Personal die stellvertretende Leitung des Kindergartens neu zu besetzen. Daneben war die Elektronische Datenverarbeitung im Rathaus mit Server und Computer neu auszugestalten: "Die PC-Anlage war sehr, sehr alt und musste ersetzt werden. das war absolut erforderlich."

Auf der Liste stehen auch verschiedene Baumaßnahmen, die bereits abgeschlossen sind oder gerade verwirklicht werden: der Wohnmobilstellplatz, die Brücke in Kaiseringen, der Windfang an der Turnhalle in Kaiseringen, der Treppenaufgang auf dem Friedhof in Kaiseringen, der zweite Rettungsweg an der Schule, der in den Herbstferien vollendet sein soll. Daneben gibt es mehrere kleinere Projekte: Schachtdeckel und die Sanierung von Randsteinen, die Spülbohrung der Schmeie bei der Halle und die Verbindungsstraße nach Bitz: "Wir haben viel erfüllt in den vergangenen fünf Monaten."

Zeiser fühlt sich durch seine Ausbildung gut vorbereitet auf die Aufgabe als Bürgermeister. Dennoch sei das Tätigkeitsfeld jeden Tag vielfältig und komplex und bringe immer wieder Überraschungen mit sich. Dabei darf der Neue auf das "bestellte Haus" seines Vorgängers vertrauen: "Manfred Bopp hat gut und solide gearbeitet; der Haushalt steht gut da. Ich werde diese Arbeit weiterführen mit sehr wenigen Änderungen."

Trotz der zahlreichen Termine und Aufgaben versucht Zeiser möglichst viel Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Deshalb ist er abends zuhause und arbeitet dort einiges nach: "Damit ich meine Kinder sehe." Aber nicht selten kommt er erst um 21 oder 22 Uhr aus dem Büro: "Es funktioniert nicht immer mit der Familie. Aber das war mit bewusst. Die Aufgabe als Bürgermeister ist nicht nach acht Stunden vorbei." So muss Zeiser 50 bis 60 Stunden in der Woche arbeiten.

Der Freude an seinem Job tut das keinen Abbruch: "Ich sitze ja nicht zwölf bis 13 Stunden am Stück am Schreibtisch, sondern meine Tätigkeit ist abwechslungsreich." Da geht es zu Geburtstagen und zum Bauhof; da gibt es Besprechungen mit Unternehmen; da steht der Blutspendetermin an; da spricht er mit den Bürgern: "Diese Termine lockern den Tagesablauf auf." Auch die Wochenenden sind gefüllt – mit Hauptversammlungen, Oktoberfest und ökumenischen Gottesdiensten: "Das ist zeitintensiv, aber ganz andere Arbeit, das ist eher Freizeit, zu solchen Veranstaltungen zu gehen. Würde ich das als Arbeitszeit ansehen, dann wäre der Job schon anstrengend."

Allerdings, Zeit für eigene Aktivitäten bleibt nicht. Die wenige freie Zeit widmet Zeiser der Familie, knappst sich gelegentlich mal ein paar Minuten zum Gitarre spielen ab. Doch der neue Bürgermeister hofft, dass die Dinge sich normalisieren, dass, wenn nicht mehr alles neu und fremd ist, er etwas Zeit gewinnt, um "durchzuschnaufen".

Der Zettel der noch zu bewältigenden Projekte indes ist umfangreich: Einführen des Geoinformationssystems, das Straßberg noch nicht hat, Hochwasserschutz, der Neubau des Feuerwehrhauses, Sanierung von Straßen und Kanälen, der Friedhof in Straßberg mit Leichenhalle, die Turnhalle in Kaiseringen. "Das läuft nicht alles nächstes Jahr." 2015 will Zeiser den Schwerpunkt auf die Tiefbaumaßnahmen legen. In den Jahren danach eher in den Hochbaubereich. Dabei werden der Bau des Feuerwehrhauses und der Hochwasserschutz die freien Finanzmittel der Kommune binden.