Eine Lösung zeichnet sich ab im Streit um die zweite Dorfwirtschaft – bis dahin haben die Zuschauer viel zu lachen. Foto: Grimm Foto: Schwarzwälder-Bote

Turbulentes Theaterstück um eine neue Dorfwirtschaft hat in Storzingen bereits Kultstatus erreicht

Stetten a. k. M.-Storzingen (sgr). Für einen launigen Abend hat die Storzinger Landjugend am Ostersonntagabend in der voll besetzten Weckensteinhalle gesorgt.

Zum 32. Male inszenierte die Landjugend des Stettener Teilorts ein vergnügliches Theaterstück – eine Veranstaltung, die mittlerweile Kultstatus genießt. Unter der Regie von Bruno Pozzi und Manfred Jung ließen die jungen Akteure das Publikum an den Kalamitäten der "Zwei unverbesserlichen Schlitzohren" teilhaben. In dem Lustspiel von Walter G. Pfaus schenken sich die beiden Kontrahenten, der bisher einzige Dorfgastwirt Hugo, dargestellt von Alexander Mors, und Ortsvorsteher Löffler (Alexander Letsch), absolut nichts.

Der Hintergrund der Reibereien: Der Ortschaftsrat plant, in dem 350-Seelen-Dorf eine zweite Wirtschaft zuzulassen. Der cholerische Hugo will sich natürlich seine Monopolstellung nicht nehmen lassen. Um den Plan des Ortsvorstehers zu durchkreuzen, ist ihm jedes Mittel recht – dabei wird er tatkräftig von seiner Frau Ulla (Katharina Pozzi), die immer einen kühlen Kopf bewahrt, und der vorlauten Bedienung Gundi (Bettina Mors) unterstützt. Doch auch seine Gegenspieler, der schlitzohrige Ortsvorsteher Löffler und sein listiger Ratskumpan Eugen (Marcel Haug), lassen nichts unversucht, um sich durchzusetzen und eine zweite Kneipe im Ort zu etablieren. Hugos Tochter Elke (Rebecca Mors) und ihr Verehrer, der Weinvertreter Felix (Hanjo Merz), haben ebenfalls ihre Finger mit im Spiel und verfolgen eigene Pläne. Auch Gregor, der Dorfdepp (köstlich: Benjamin Haug), bringt sich auf seine Weise in das brisante Dorfgeschehen ein.

Stil- und textsicher, launig und lebendig brachten die jungen Leute diesen Dreiakter auf die Bühne – und wie in den vergangenen Jahren zeigte sich das Publikum zur Freude der Schauspieler und der Regisseure restlos begeistert.

"Es ist immer wieder ein Erlebnis, zu sehen, wie die Jugend mit Disziplin und Eifer eine Inszenierung auf die Beine stellt und damit die Ostertradition des Storzinger Theaterspiels fortsetzt", sagte Bruno Pozzi, Regisseur und seit dem vergangenen Jahr auch Storzinger Ortsvorsteher. Dabei sei es heute gar nicht mehr so einfach, eine komplette Besetzung zu rekrutieren: "Es gibt nicht mehr so viele junge Leute wie zu meiner Zeit." Dennoch sei für die nächsten Jahre das Ostertheater gesichert, meinte Pozzi mit Blick auf einige Heranwachsende, die das Stück aufmerksam verfolgten. "Es gibt wohl keinen Storzinger Einwohner der vergangenen 30 Jahre, der nicht irgendwann in irgendeiner Form am Ostertheater der Landjugend mitgewirkt hat."

Wie beliebt die Aufführungen sind, macht Pozzi an Zahlen fest. Bei den drei Aufführungen des vergangenen Jahres seien mehr als 600 Zuschauer gezählt worden. "Und das bei einem Dorf mit gerade mal 355 Einwohnern." Auch bei der diesjährigen Premiere konnte die Weckensteinhalle die Besucher kaum fassen. Die anderen beiden Aufführungen seien ebenfalls nahezu ausverkauft gewesen.

Weitere Aufführungstermine sind Samstag, 11., und Samstag, 18. April. Die Vorstellungen beginnen um 20 Uhr; Einlass ist ab 19 Uhr.